Unterwegs im Freistaat Sachsen

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Freiberg in Sachsen. Tulpenkanzel und Bauerhase

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy

Rundgang auf der umlaufenden Empore, im Hintergrund die große Silbermann-Orgel. © Reinhard A. Sudy

Dieses hübsche und etwas verschlafen wirkende kleine Städtchen wird vor allem wegen seines spätgotischen Doms St. Marien mit dem als „Goldene Pforte" bezeichneten beeindruckenden Eingangstor, der um 1505 vom Bildhauer Hans Witten geschaffenen filigranen Tulpenkanzel und der im Manierismusstil erbauten kurfürstlichen Begräbniskapelle besucht. Für den Tipp eines Freibergers, eine Domführung mit Orgelmusik der vom Orgelbaukünstler Gottfried Silbermann zwischen 1711 und 1714 geschaffenen großen Silbermannorgel zu besuchen, hatte ich zu wenig Zeit. Sehenswert sind auch das Lehr- und Besucherbergwerk der einstigen Silberstadt Freiberg mit den Gruben „Reiche Zeche" (Untertageführung) und „Alte Elisabeth" (Übertageführung) und weiteren interessanten Bergbaudenkmälern des Erzbergbaues.

Gesteinssammlung
Bei meinem Besuch im Vorjahr wurde das im Stadtzentrum gelegene Schloss Freudenstein im Rahmen des EU-Projektes Freiberg 2010 gerade restauriert. Seine künftigen Nutzer, die TU Bergakademie Freiberg und das Sächsische Staatsarchiv - Bergarchiv werden hier eine der größten Gesteinssammlungen der Welt präsentieren. Die bereits vorhandene mineralogische Sammlung der TU Bergakademie Freiberg wird durch die Dauerleihgabe einer Privatsammlung mit über 80 000 Exemplaren erweitert.

Bergarchiv
Das Bergarchiv mit vielen Raritäten ist in seiner Art weltweit ein einmaliges Zentrum der Montangeschichte mit historischen Kulturgütern aus sechs Jahrhunderten sächsischer Bergbaugeschichte. Akten, Bergbücher, Karten, Pläne, Risse, Fotos, Dokumentarfilme und Bergbauliteratur werden hier archiviert.

Entstehung des Bauerhasen
Zur Tafelrunde des Markgrafen Friedrich mit der gebissenen Wange (1257 - 1324) zählte auch der Kaplan von St. Marien. Die beiden sollen bei einem Gelage vom Fastnachtdienstag auf den Aschermittwoch in einen heftigen Wortwechsel geraten sein, als der Markgraf kurz vor Mitternacht einen Hasenbraten auf den Tisch bringen wollte. Durch den mitternächtlichen Beginn der Osterfastenzeit sah der Kaplan darin eine schwere Sünde. Einen Ausweg zur Zufriedenheit aller fand schließlich der Koch, der kurz nach Mitternacht ein mit Mandeln gespicktes Gebäck in Form eines Hasens servierte. Zu Ehren des Kochs, der Bauer hieß, wurde dessen Kreation vom Markgrafen als „Bauerhase" bezeichnet, der heute noch in alter Tradition hergestellt wird.

Die freistehende Tulpenkanzel aus Hilbersdorfer Porphyrtuff im Freiberger Dom St. Marien.

Einige Infos & Tipps

 

  • Konditorei Hartmann
    Ältester Bauerhasen-Herstellerbetrieb
    Petersstraße 1a, 09599 Freiberg

 

 

Stand: Geringfügig geändert im Februar 2015.

Veröffentlicht: Freiberg in Sachsen. Filigrane Tulpenkanzel, weltgrößte Gesteinssammlung und Bauerhase. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 53 März 2007. Seite 51.

Manfred Hübner. Dom und Domviertel - Freiberg / Sachsen

 

2015. Der Dom St.Marien zu Freiberg in Sachsen ist Gotteshaus, Konzertsaal und Kulturdenkmal in einem. Manfred Hübner führt, ergänzt durch zahlreiche Schwarz-weiß- und Farbabbildungen, durch Geschichte und Gegenwart des Freiberger Domviertels und den Sakralbau mit der berühmten filigranen Tulpenkanzel und der Silbermann-Orgel.

 

Dom und Domviertel - Freiberg / Sachsen. Mit Fotos von Manfred Lohse.

Hinstorff Verlag. Rostock 2005. 128 Seiten.

Görlitz alias Europastadt Görlitz-Zgorzelec

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy

Bezaubernde Hausfassaden am Untermarkt. (Fotos: Reinhard A. Sudy)

Im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien entsteht eine durch drei Kulturen, Sprachen und Nationen geprägte neue Region. Diese wird bereits als „Toscana des Nordens" bezeichnet und umfasst die deutsche Oberlausitz, das polnische Niederschlesien und das tschechische Nordböhmen. Hier liegt, unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze, die deutsch-polnische Europastadt Görlitz-Zgorzelec mit einer gemütlich-reizvollen Altstadt.

 

Europastadt Görlitz-Zgorzelec
Die Altstadtbrücke führt über den Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen und verbindet an historischer Stelle seit Oktober 2004 die nach dem Zweiten Weltkrieg getrennten Stadtteile. Mit der Bewerbung als „Kulturhauptstadt Europas 2010" hat sich die Europastadt Görlitz-Zgorzelec ein großes Ziel gesetzt.

 

Stand: Geringfügig geändert im Dezember 2013.

Veröffentlicht: Görlitz. Die deutsch-polnische Europastadt Görlitz-Zgorzelec hat eine bezaubernde Altstadt. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 52 Dezember 2006. Seite 56.

Euroregion Neisse-Nisa-Nysa

 

In der „Euroregion Neisse-Nisa-Nysa“ mit der Europastadt Görlitz-Zgorzelec an der deutschpolnischen Grenze im Mittelpunkt wird bereits der europäische Einigungsprozess der Vielfalt nationaler Kulturen gelebt.

 

 

Quelle: Aus dem Resümee der Bewerbung der Europastadt Görlitz-Zgorzelec um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2010 von 2006.

Meissen. Porzellan- und Weinstadt

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy

Durch enge Gassen geht es hinauf zum Dom und zur Albrechtsburg. (Foto: Reinhard A. Sudy)

 

Stand: Geringfügig geändert und ergänzt im Dezember 2013.

Veröffentlicht: Meissen. Porzellan- und Weinstadt am linken Elbeufer. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 52 Dezember 2006. Seite 62.

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