Madeira. Farbenfohe, sonnige Wanderinsel im Atlantik

Text und Fotos: Reinhard A. Sudy

Der markante Turm der Kathedrale Sé. © Reinhard A. Sudy
2002/2014. Der Archipel von Madeira im atlantischen Ozean - vor der Nordwestküste Afrikas - besteht aus 5 Inseln: der größten und Hauptinsel Madeira selbst, der wesentlich kleineren Insel Porto Santo und 3 weiteren, sehr kleinen, wasserlosen und unbewohnten Inseln. An der Südküste von Madeira, dem überaus beliebten Reiseziel in dieser autonomen Region Portugals, liegt die Hauptstadt Funchal. 

 

Klima und Landschaft

Die Blumen- und Blütenpracht ist überwältigend. © Reinhard A. Sudy
Faszinierende Natur-Schwimmbecken in Porto Moniz. © Reinhard A. Sudy

Der eher ruhige, einsamere Norden der Insel beeindruckt besonders durch die Steilküsten mit rollender Brandung, im südlichen Teil überwiegen kleine Dörfer in schmalen Tälern, Terrassenkulturen und natürlich die pulsierende Hauptstadt Funchal mit der markanten Kathedrale Sé im manuelinischen Stil und einer schlichten Fassade. Grün und blumenreich, nur mit gelegentlichem Regen und Nebel, spricht diese Insel vor allem Naturfreunde, Wanderer und Erholungssuchende an: fruchtbare Küstenebenen und romantische Steilküsten, zerklüftete Berglandschaften mit großartigen Ausblicken und einsame Hochebenen, verwegene Straßen, kunsthistorische Kleinode und vielerlei Sehenswürdigkeiten - und mit Funchal eine lebendige und vielseitige Hauptstadt, die man angenehm zu Fuß entdecken kann. 

So breit und bequem sind die Wanderwege an den Kanälen selten. © Reinhard A. Sudy

Eine Besonderheit und wunderbare Wandermöglichkeit zugleich sind die berühmtem Levadas, alte Bewässerungskanäle mit Fußpfaden. Und ein gelegentlicher Wintereinbruch in den Höhenlagen von Madeira macht sogar eine Schneeballschlacht z. B. auf dem 1.818 Meter hohen Pico do Arieiro möglich.

Seilbahn und Korbschlittenfahrt

In einer 15-minütigen Fahrt verbindet die Seilbahn österreichischen Fabrikats (Teleféricos da Madeira) Funchal mit dem in 600 m Höhe gelegenen Villenvorort Monte. Die Fahrt führt steil hinauf über die Dächer, Häuser und versteckten Terrassenanlagen. Oben erwartet sie nach steilen Treppenstufen die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. In einer Seitenkapelle wurde der letzte Kaiser von Österreich, Karl von Habsburg, beigesetzt. Sehenswert ist die unterhalb der Kirche gelegene 7 ha große stille und ruhige Gartenanlage Jardins do Monte Palace. Eine Touristenattraktion ist die Korbschlittenfahrt auf dem asphaltierten Weg ein Stück talwärts.
Die 'Carreiros' warten hier gerade auf Kundschaft für eine rasante Korbschlittenfahrt. © Reinhard A. Sudy

Landesspeisen und Bauernmarkt

Typisch sind der schwarze Degenfisch (espada), der auf madeirensische Art als Filet im Teigmantel mit Bananen serviert wird, der Thunfisch (atun) und die auf einem Lorbeer- oder Metallspieß servierten Rindfleischstückchen (espetada). Typische Beilagen sind die Polentaschnitten (milho frito), in der Schale gekochte Süßkartoffeln (patata doce) oder das aus Mehl und Kartoffelteig gemachte Steinofenbrot (bolo de caco), das mit Knoblauchbutter bestrichen wird. Eine Quelle all dieser Köstlichkeiten ist der Mercado dos Lavradores in Funchal, ein Bauernmarkt mit einem Blumenmeer, Früchten und Gemüse aller Art und natürlich fangfrischem Fisch.

Quinta Palmeira.

Gourmetrestaurant, Terrassencafe und Kunstgalerie 

Eines der wohl besten Restaurants Madeiras mit Landhausatmosphäre ist [inzwischen wohl 'war'] - für mich das Quinta Palmeira. Es liegt in einer üppigen, idyllischen Gartenanlage und verwöhnt den Gast in einer gehobenen Preisklasse. Davor liegt eine dazugehörende Kunstgalerie mit interessanter, teils preisgünstiger zeitgenössischer Handwerkskunst und ein freundlich-helles Cafe-Restaurant mit schöner Terrasse. Die Speisen sind hier einfacher, preislich wesentlich günstiger, aber ebenso ausgezeichnet.


Quinta Palmeira
9000 Funchal, Avenida do Infante, 5
www.quintapalmeira.com

 

Funchal. Knallgelb sind die Taxis, die hier in der ein wenig Schatten spendenden Allee auf Fahrgäste warten.

Und dann sind da noch die schon selten gewordenen roten und blauen Briefkästen, die das Stadtbild der Hauptstadt von Madeira beleben.

In den roten Briefkasten (Correio Normal) kommt die normale Post, der blaue (Correio Azul) ist für die Express zugestellte Post vorgesehen.

Madeira im Internet

Ein ausgezeichneter Guide
Albano war unser freiberuflicher Reiseleiter und Wanderführer. Er arbeitet für Reiseagenturen aber auch privat für Kleingruppen und Einzelpersonen.


Albano de Sousa Lopes
Edifico Vista Atlantico 2 Q
Sitio Zimbreiros
9125 Canico, Madeira
Tel. 00351/966 754 784

Madeiras blühende Farbenpracht und landschaftliche Vielfalt

 

 

Stand: 2002. Geringfügig ergänzt und aktualisiert am 4. August 2014 und am 11. Februar 2019.

Veröffentlicht: Madeira. Blumeninsel im Atlantik. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 35 September 2002. Seite 40 - 41.

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