Burgen, Schlösser, Herrenhäuser & Mausoleen

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  • Eggenberger Mausoleum in Ehrenhausen
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  • Herrenhäuser. Radmeister, Hammerherren und Eisenverleger

Das Eggenberger Mausoleum in Ehrenhausen. Erfolgreiche Sanierung eines kostbaren Baujuwels

Das Eggenberger Mausoleum in Ehrenhausen ist ein kostbarer und seltener Bau des Manierismus, der gleichzeitig Grabdenkmal und Triumphpforte sein will. Foto: 2021 Reinhard A. Sudy

2021/2022. Ruprecht von Eggenberg (1546‒1611), ein älterer Cousin des ersten Fürsten Hans Ulrich von Eggenberg, wurde durch seinen spektakulären Sieg über den osmanischen Beylerbey Hassan Pascha bei Sissek 1593 in ganz Europa berühmt und Kommandant der südlichen Militärgrenze im sog. Langen Türkenkrieg.

 

Nahe seinem Schloss am Burghügel von Ehrenhausen ließ er sich nach 1609 ein Mausoleum errichten, das diesen Ruhm auch nach seinem Tod weiter fortschreiben sollte. Der nach einem Modell von Pietro de Pomis errichtete Bau geriet aber nach dem Tod Ruprechts von Eggenberg 1611 schnell ins Stocken und wurde erst zwei Generationen später in den 1680er-Jahren fertiggestellt.

Seit 1920 steht das Mausoleum im Eigentum des Landes Steiermark.

 

Eggenberger Mausoleum

Schlossberg, A-8461 Ehrenhausen

eggenberg@museum-joanneum.at

www.welterbe-eggenberg.at

 

Mausoleum Ehrenhausen mit der Gerüstung für Kuppelsanierung und Steinrestaurierung. Foto: Universalmuseum Joanneum/P. Schuster
Innengerüst für die Restaurierung des Kuppelstucks. Foto: Universalmuseum Joanneum/P. Schuster

Aufwendige Rettungsaktion für das Eggenberger Mausoleum

 

Bereits vor 15 Jahren musste die gesamte Terrasse, auf der das  außergewöhnliche Baujuwel steht, mit großem Aufwand gesichert werden, da diese nach Entfernung der umgebenden Bäume ins Rutschen geraten war.

 

Zuletzt zeigten Untersuchungen nach dem Absturz von einigen Stuckelementen schwere Schäden an der Kuppel des Gebäudes. 

Anfang Mai 2021 begannen die Sanierungsarbeiten und auch die Restaurierung der Steinplastik samt den 5,5 Meter hohen, kolossalen Grabwächtern.

 

Für Besucher ist dieses Baujuwel im Rahmen von Führungen bereits ab Mitte Juli 2021 wieder  zugänglich.

 

Kontakt für Führungen 

Infobüro Ehrenhausen an der Weinstraße

Marktplatz 14, A-8461 Ehrenhausen

Telefon: +43 3454 7070

www.ehrenhausen-gv.at/tourismus-freizeit-kultur

 

 

Quelle: Presseinformation Universalmuseum Joanneum, 25. Juni 2021             'Rettung eines steirischen Baujuwels'

An der Weinstraße. Die Schlösser von Ehrenhausen

Texte und Fotos: Reinhard A. Sudy

Weithin sichtbar. Schloss Ehrenhausen

Blick von Westen auf den noch weit entfernten Schlosshügel von Ehrenhausen, auf dem sich im sommerlichen Grün das Schloss verbirgt. © 2016 Reinhard A. Sudy
Hier zeigt sich im noch spärlichen Frühlings-Grün sehr deutlich der wuchtige Bau des Schlosses Ehrenhausen. © 2012 Reinhard A. Sudy
Herbststimmung vor dem Schloss Ehrenhausen. © Reinhard A. Sudy

März 2017/Jänner 2022. Viele Adels-Geschlechter haben im Lauf der Jahrhunderte die Herrschaft über Burg und Schloß Ehrenhausen in der Südsteiermark ausgeübt. Hoch oben am Hügel über der Mur und der kleinen Ortschaft Ehrenhausen schützte sie einst die Mur-Übergänge, den Zugang ins dahinter liegende Tal Richtung Gamlitz und die Handelsstraße über den Platsch.

 

Ein steiler Weg, teiweise mit Stufen, führt vom Südende des Hauptplatzes hinauf auf den  Schloßberg bis zum Mausoleum des Ruprecht von Eggenberg.

Das Betreten der angrenzenden Schlossanlage ist aber verboten.

 

 

 

 

Eggenberger Mausoleum in Ehrenhausen. © Reinhard A. Sudy

Eggenberger Mausoleum

Ein wenig versteckt. Georgi Schlössl

Gebäudekomplex des Georgi Schlössls in Ehrenhausen. © 2012 Reinhard A. Sudy

März 2017/Jänner 2022. Das 'Georgi Schlössl' hat sich am Beginn der steirischen Weinstraße in der Marktgemeinde Ehrenhausen gut versteckt. Nur eine schmale Zufahrt führt an Wohnhäusern vorbei zu dem unter Denkmalschutz stehenden, prachtvoll renovierten Schloß im Tudor-Stil.

Es dient heute als Hotel, für Hochzeiten und Feiern, Seminare und Ausstellungen.
 
Georgi Schlössl
Georgigasse 68, A-8461 Ehrenhausen

Telefon: +43 650 5317771

office@georgischloss.at

www.georgischloss.at

Fotogalerie. Schloss Ehrenhausen und Georgi Schlössl

Hoch über Leibnitz. Schloss Seggau

Text und Fotos: Reinhard A. Sudy

© 2016 Reinhard A. Sudy
© 2016 Reinhard A. Sudy

März 2017/Jänner 2022. Seit jeher gilt Schloss Seggau als ein Ort der Kraft und der Begegnung. Die Geschichte seiner Umgebung führt bis in die Zeit der Kelten und der Römer. Heute ist der einstige Repräsentationssitz der steirischen Bischöfe mit eindrucksvollen Fürstenzimmern, der 'Seggauer Liesl', einer barocken Schlosskapelle (Marienkapelle) und einer moderne Michaelskapelle ein geschätztes Kongress - und Tagungszentrum mit einem Schloss-Hotel.

 

 

Bitte Geduld, das ist in Arbeit und dauert noch!

 

 

Herrenhäuser, Verweserhäuser und Speichergebäude

Schloß Wasserberg in Ingering II. © 2015 Reinhard A. Sudy

Februar 2017. Reinhold Jagersberger dokumentiert an Hand von Herrenhäusern der Radmeister, Hammerherren und Eisenverleger die eindrucksvolle Geschichte des Eisenwesens und ihrer erfogreichen 'Manager' in der Steiermark.

Radmeisterkommunität
Dazu gehört die Vordernberger Radmeisterkommunität, von der ich durch dieses Buch zum ersten Mal 'gehört' habe. Ein eigenes Kapitel widmet sich dieser in der damaligen Zeit bedeutenden Vereinigung von Gewerken im Eisengewerbe, der auch Erzherzog Johann angehört hatte.
Eiserner Fensterkorb am Thorhof. © Reinhold Jagersberger

Alles aus Eisen

Die Bedeutung des Eisenwesens in dieser Zeit spiegelt sich auch in charakteristischen Gebäudedetails. Schmiedeiserne Gestaltungselemente ergänzen und schmücken reichlich die

Architektur dieser Epoche. Sie zeigen sich zum Beispiel als Fensterkörbe, Balkongitter, Brunnenlauben, mit Eisenblech beschlagene Türen oder Türklopfer - aus naheliegenden Gründen alle aus Eisen. Wie zum Beispiel der hier abgebildete kunstvoll gefertigte Fensterkorb am Thorhof in Reifling bei Judenburg mit seinen 'Schlingen, Voluten, Kreisen und Initialen in einem Diagonalnetz'. (S. 399)

Herrenhaus Schlacher in Preding bei Weiz. © Reinhold Jagersberger

Herrenhäuser

Die ausführliche Besprechung des Werkes über 'Herrenhäuser der Hammerherren, Radmeister und Eisenverleger in der Steiermark' folgt unten auf dieser Seite. Hier werden im Folgenden einige der vielen schönen Villen, Landsitze und Schlösser gezeigt und kurz beschrieben. Die Fotos dazu wurden dankenswerterweise vom Verlag bzw. Autor zur Verfügung gestellt.

 

Herrenhaus Schlacher

Diese von vorne gesehen schlank und hochgezogen wirkende Villa mit einem Turmtrakt links im Bild wurde 1885 durch den Hammergewerken Anton Schlacher in Preding bei Weiz errichtet. Die Seiten- und Rückansicht zeigt einen durchaus geräumigen Bau im typischen Gründerzeitstil. (S. 301)

Herrenhaus Stögmüller in Kleinfeistritz bei Weißkirchen. © Reinhold Jagersberger

Das Bild oben zeigt das Herrenhaus und das Personalhaus des Sensengewerken Stögmüller in Kleinfeistritz bei Weißkirchen im Bezirk Murtal. Sie sind Teil eines noch vollständig erhaltenen Gebäude-Ensembles bestehend aus Herrenhaus, Personalhaus, Kapelle, Schmiede und Gartenpavillon. (S. 382)

Das Herrenhaus Hackl (links oben) ist ein mächtig wirkender Gebäudekomplex direkt neben dem Schwablbach in Landl im Bezirk Liezen. Neben dem schlossähnlichen, zweigeschoßigen Haupthaus ragt ein schlanker Turm mit einer Turmuhr in die Höhe. (S. 80)

Die Gewerkenvilla Vogel oder Villa Wartberg (rechts oben) wurde weithin sichtbar auf einem Plateau in Wartberg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag errichtet. Beeindruckend sind ihre reich gegliederten Fassaden und die einstige Zufahrt mit einer Loggia und dem darüber liegendem Balkon. (S. 283)

Das Herrenhaus zum Pantz-Hammer (links unten) steht im Ortskern von St. Gallen im Bezirk Liezen. Das in Altrosa gefärbelte stattliche Gebäude beherbergt heute sinnigerweise das Informationsbüro des Vereins Eisenstraße. (S. 94)

Der einstige Kammerhof (rechts unten) mitten in Eisenerz im Bezirk Leoben wurde zum prächtigen Jagdschloss für Kaiser Franz Joseph I. aus- und umgebaut. Er beherbergte später das Eisenerzer Stadtmuseum und heute ist der Kammerhof das Zuhause des Österreichischen Post- und Telegraphenmuseums. (S. 212)

 

Ein Neujahrsmahl beim Hammerherrn

Der große steirische Volksdichter Peter Rosegger beschreibt in seinem Buch 'Waldheimat' ein Neujahrsmahl in einem vornehmen Hammerhaus in der Mürzzuschlager Gegend, zu dem er während des Besuchs bei seinem Vetter Jakob, einem Sensenschmied, vom Hammerherrn eingeladen worden war. Wahrhaft 'köstlich' lesen sich die Erinnerungen des damals elfjährigen Waldbauernbuben an das gewaltige Festessen und seine Erlebnisse an diesem Abend.

Literatur

Reinhold Jagersberger. Herrenhäuser der Hammerherren, Radmeister und Eisenverleger in der Steiermark

 

2017. Dieses Buch ist wahrlich ein 'Hammer' und lässt die spannende historische Epoche der 'schwarzen Grafen' in der Steiermark in Wort und Bild wieder lebendig werden. Aktuelle Fotos - Gesamtansichten und Ausschnitte - und dazu alte Aufnahmen begleiten die überaus beeindruckenden und ausführlichen Beschreibungen ihrer oftmals prachtvollen Wohnsitze in nahezu der ganzen Steiermark - nur Graz und die Südoststeiermark sind ausgenommen. Überraschend viele gibt es davon noch, die einst von den Radmeistern, Eisenverlegern und Hammerherren bewohnt wurden. Einige Speicherbauten, Verweserhäuser und historische Industriebauten runden diese eindrucksvolle und umfangreiche Dokumentation ab. Sie zeigt den einstigen Wohlstand der Erbauer, die durch Eisen zu Reichtum und gesellschaftlicher Anerkennung gekommen sind. Namen und Bezeichnungen wie Eisenerz, Erzberg oder Eisenstraße erinnern an diese Epoche.

Mit den in der Übersichtskarte in ihrer Verteilung ersichtlichen vielen, vielen Einzelbeispielen setzt sich der Autor ebenso intensiv auseinander wie einleitend mit der einstigen Bedeutung des Eisenwesens für die Steiermark, dem sozial-gesellschaftlichen Aufstieg der Rad- und Hammermeister und mit Fragen der Standortwahl für Betriebe und Wohnstätten. Das Glossar gegen Ende des Buches hat mir im Nachhinein so Einiges verständlicher gemacht und der umfangreiche Anhang zum Beispiel mit einer Übersicht von Geadelten und Adeligen des steirischen Eisenwesens sollte nicht übersehen werden.

Meine mit diesem Buch verbrachten Stunden empfinde ich jetzt wie einen faszinierenden Geschichtsuntericht zum Sehen und Lesen.

 

Herrenhäuser der Hammerherren, Radmeister und Eisenverleger in der Steiermark.

Verlag F. Sammler 2015. 513 Seiten. € 49,90.

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