Gerhard Schmid. Unterwegs im Wildwasser

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Aktuelles

Gerhard Schmid unterwegs in Südafrika. (Foto: Gerhard Schmid)

Gerhard Schmid. Höhepunkte einer erfolgreichen Saison 2013

 

Dezember 2013. Ein Highlight der heurigen Saison war bestimmt der 3.Platz im Gesamtweltcup. Damit stand Gerhard Schmid nach 2011 und 2012 das dritte Mal am Gesamtwertungspodest. Ein weiteres war der Canadier Zweier Bewerb, wo Österreich nach Jahrzehnten gleich mit zwei Booten wieder teilnahm.

 

Gerhard Schmids erfolgreiche Wildwasserregatta Saison

Gesamtweltcup 3.Platz

EM 5.Platz: Klassik-Einzel

EM 4.Platz: Sprint-Mannschaft

WM 9.Platz: Sprint-Einzel

Marathon World Series Race, Adige/ITA 1.Platz

Staatsmeister: Klassik-Einzel, Sprint-Einzel und Sprint-Mannschaft

 

Eine stolze Bilanz an Weltcupmedaillen

2007 Bronze Klassik Karlovy Vary/CZE

2009 Gold Sprint Lounceston/AUS

2010 Gold Sprint Lofer/AUT

2011 Silber Klassik Sort/SPA

2011 Bronze Klassik Bovec/SLO

2012 Silber Klassik Banja Luka/BOS

2012 Bronze Klassik Kraljewo/SRB

2013 Silber Klassik Banja Luka/BOS

2013 Silber Klassik Sondrio/ITA

 

Heim-WM 2015

Bei der 2015 auf dem Wildwasser Kanal in Wien stattfindenden Weltmeisterschaft ist Österreich Gastgeberland. Gerhard Schmid möchte mithelfen, dass es für jede Disziplin österreichische Teilnehmer gibt. Es wäre für ihn ein schönes Zeichen für den Wildwassersport.

 

www.gerhardschmid.eu

Gerhard Schmid. Kajak-Doc im Wildwasser

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Gerhard Schmid, Privat, Reinhard A. Sudy

Gerhard Schmid beim Dolomitenmann, dem wohl härtesten Teambewerb der Welt. (© Gerhard Schmid/Privat)

Der Wildwasserrennsport wurde zur überaus erfolgreichen sportlichen Leidenschaft des Kanuten Dr. Gerhard Schmid. Derzeit in der Turnusausbildung am LKH Villach sieht er seine berufliche Erfüllung in einer eigenen Praxis als Allgemeinmediziner.

 

In Klagenfurt und am Wörthersee aufgewachsen war Dr. Gerhard Schmid von Kindheit an eng mit dem Wassersport verbunden: Mit einem Kajak durch wild-romantische Schluchten und tosendes Wildwasser zu gleiten und die schnellste Strecke zwischen den vielen Felsen zu finden, wurde schon in jungen Jahren seine große Leidenschaft und er wechselte vom Kunstturnen zum Paddeln. Heuer im Sommer bei der Wildwasser-Sprint- Weltmeisterschaft auf der Soca, einem traumhaften Fluss in Slowenien, möchte der ungemein jugendlich wirkende, 35 jährige und erfolgreiche Kanute, staatlich geprüfter Kanu-Lehrwart und Turnusarzt, wieder auf das Siegerpodest. Mit seiner Begeisterung für den Wildwasserrennsport hat er auch seine jüngeren Geschwister so angesteckt, dass diese sogar mit ihm gemeinsam in österreichischen Nationalteam waren. Während sein Bruder als Architekturstudent in Graz sich zurückgezogen hat, ist seine Schwester neben ihrem Veterinärmedizin-Studium in München in der Slalom-Disziplin sehr aktiv.

 

Pilot oder Arzt

Nach der Reife- und Diplomprüfung an Höheren Lehranstalt für Elektrotechnik in Klagenfurt ging Gerhard Schmid gleich zum Bundesheer, absolvierte den Grundwehrdienst und dazu den 1. Teil einer Militärpilotenausbildung an der österreichischen Luftfahrtschule am Grazer Thalerhof. Nun musste er sich, neben seiner Begeisterung für den Leistungssport, zwischen seinen Jugendträumen Pilot und Arzt entscheiden, und er begann in Graz Medizin und Sportwissenschaften zu studieren. Nicht ganz sicher ist er, ob dabei die Berufe seiner Mutter, eine Hebamme im LKH Klagenfurt, und seiner Oma, eine ehemalige Krankenschwester, Einfluss hatten. „Ich habe 2006 nach meiner Promotion zum Dr. med. univ. die Ausbildung für das ÖÄK-Diplom Manuelle Medizin gemacht und in den beiden darauf folgenden Jahren jeweils für einige Wochen als Gastarzt am Phekolong District Hospital in Südafrika gearbeitet“ blickt er auf die ersten Schritte seiner ärztlichen Laufbahn zurück. In dieser Zeit studierte er weiter Sportwissenschaften, und war vor allem überaus erfolgreich im Wildwasserrennsport unterwegs.

 

Spitzen-Platzierungen

Der 39-fache Staatsmeister von 2001 - 2012, mit Einzel- und Team-Siegen in den Disziplinen Wildwasser Klassik und Sprint, ist Mitglied des österreichischen Kanu-Nationalteams und erfolgreicher Teilnehmer beim Red Bull Dolomitenmann oder in der Extrem-Staffel der outdoortrophy. Gerhard Schmid erpaddelte 2008 bei den Weltmeisterschaften in Italien, nach über 30 Jahren (zuletzt Gerhard Peinhaupt 1977!), mit einem 3. Platz wieder eine Herren WM-Medaille für Österreich. Mit dem 2. Platz des Kajak Teams gab es als Draufgabe eine weitere österreichische WM-Medaille für. Das machte ihn diesem Jahr sogar zum Dritten der Weltrangliste. Mit hervorragenden 2. Plätzen im Wildwasser-Gesamtweltcup 2011 und 2012 rundete Gerhard Schmid diese stolze Erfolgsbilanz ab und erfüllte sich einen seiner Sportträume. Aber, es gibt auch einen Wermutstropfen: Bei der letzten Weltmeisterschaft 2012 in Frankreich klappte es nicht ganz so wie erhofft. „Ich war durch eine leichte Erkrankung leider nicht in Topform als ich an den Start ging, und statt der erhofften Medaille wurde es nur Rang 10“ bedauert Gerhard Schmid: „Meine Stärke ist zwar die Klassik, aber heuer bei der Wildwasser-Sprint-Weltmeisterschaft in Slowenien möchte ich trotzdem wieder an die Spitze.“

 

Zwischen Turnus und Wildwasser

„Seit Anfang 2011 bin ich mit Unterbrechungen als Turnusarzt am Unfallkrankenhaus Graz, in der Privatklinik Maria Hilf in Klagenfurt, im LKH Laas und seit März dieses Jahres im LKH Villach im Einsatz, und es ungemein interessant“ schildert Gerhard Schmid ein wenig aus seinem beruflichen Alltag: „Im vorigen Jahr habe ich bei der Ärztekammer zusätzlich eine Vorbereitung als Ausbildungsassistent gemacht und heuer im Sommer werde ich mein Sportstudium abschließen. Es ist aber nicht immer einfach, die berufliche und sportliche Karriere unter einen Hut zu bringen.“ Verständlich, wenn man sein Wettbewerbs-Programm für die Saison 2013 kennt. Nach der österreichischen Staatsmeisterschaft, der Qualifikation für das Nationalteam und einer „Aufwärmrunde“ über 5 km bei einem Wildwasser Klassik Bewerb auf der Save geht es bei der Wildwasser-Europameisterschaft im Mai und als Höhepunkt bei der Wildwasser-Sprint-Weltmeisterschaft im Juni um Spitzenplatzierungen. „Dass diese Bewerbe alle in Slowenien stattfinden und ich dort in den letzten Monaten auch auf Grund der Nähe meiner jetzigen Ausbildungsstelle sehr intensiv trainieren konnte, ist für mich ein Vorteil“ meint Gerhard Schmid mit einem Lächeln: „Das einzige Manko an der Sache sind die Kilometerzahl meines Auto und die abgefahrenen Reifen.“

„Danach wartet noch eine besondere Herausforderung auf mich“ fährt Gerhard Schmid fort und erzählt vom Red Bull Dolomitenmann, dem wohl härtesten Teambewerb der Welt mit den Disziplinen Berglauf, Paragleiten, Wildwasser-Kajak und Mountainbike. Er hat zwar schon einige Male die Einzelwertung im Wildwasser Kajak gewonnen, „besonders gefreut habe ich mich über den 1. Platz mit dem Team Pure Encapsulation in den beiden letzten Jahren“. Im September möchte der Kajak-Doc dann beim 26. Red Bull Dolomitenmann in den Lienzer Dolomiten wieder siegreich dabei sein. Das Paddel wird aber auch außerhalb der Rennsaison nicht aus der Hand gelegt. Bei Kajakexpeditionen mit seinen Freunden geht es über Wasserfälle und Stromschnellen im schweren, unbekannten Wildwasser und mit dem Kajak am Rücken durch unwegsames Gelände. Dabei waren sie schon auf Flüssen in allen Kontinenten unterwegs, wie beispielsweise am Oberlauf des Indus in Indien, auf dem Weißen Nil oder dem Sambesi in Afrika.

 

Blick in die Zukunft

Und welche ehrgeizigen Ziele verfolgt der angehende Arzt für Allgemeinmedizin und erfolgreiche Wildwasser-Kanute für die Zukunft? „Beruflich möchte ich 2014 nach der Turnusausbildung meine eigene Praxis eröffnen, mit ergänzenden Angeboten wie Manualmedizin und Schmerztherapie. Sportlich träume ich von einem Spitzenplatz bei der Weltmeisterschaft im Juni und natürlich noch vielen Rennerfolgen“ verrät Gerhard Schmid ein wenig nachdenklich seine Hoffnungen.

Jetzt heißt es Daumen drücken, damit der Medaillentraum wahr wird.

 

www.gerhardschmid.eu

 

Stand: März 2013.

Gekürzt veröffentlicht: Paddel und Skalpell. In: AERZTE Steiermark. Das Magazin der Ärztekammer Steiermark. Ausgabe April 2013. Seite 16 - 17.

Wildwasserrennsport

Im Wildwasserrennsport, einer Wettkampfdisziplin des Kanusports, unterscheidet man Sprint-, Klassik- und Slalom-Wettkämpfe. Der Sprint besteht aus zwei Läufen, die höchstens 600 Meter lang sind und deren Zeiten addiert werden. Die Streckenlänge bei der Klassik, dem klassischen Wildwasserrennen, beträgt zwischen 4 und 8 Kilometer und beim Slalom ungefähr 350 Meter.

Bei allen Wildwasser-Renndisziplinen, Sprint, Klassik und Slalom, werden Einzel- und Mannschaftswettkämpfe ausgetragen. Die aus drei Booten bestehende Mannschaft befährt die Rennstrecke gleichzeitig. befahren. Als Fahrzeit gilt die Zeit vom Start des ersten bis zur Zielankunft des dritten Bootes, und alle drei Boote müssen innerhalb von zehn Sekunden über die Ziellinie fahren.

 

www.kanu-wildwasser.de

www.wildwassersport.de

Gerhard Schmid. Fotogalerie

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