Brac. Auf den Spuren von Kultur und Natur
Auf ganz gut ausgebauten und beschilderten Straßen fuhr ich im Auto meines Freundes spazieren. Über Bergrücken mit weiter Sicht auf eine mir damals noch unbekannte, im Sonnenlicht glitzernde Meer- und Inselwelt, in einsame Seitentäler, durch eine felsig-karge und doch grüne Kulturlandschaft, vorbei an Obstplantagen und Gemüsefeldern, Olivenhainen und Weingärten, die bis ans Meerufer reichen, und in kleine Siedlungen und Ortschaften an der Küste und im Inneren der Insel.
Hier lesen Sie über
- Oliven
Oliven. Ein Geschenk der griechischen Göttin Athene
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Viele Völker und Staaten besiedelten oder beherrschten Brac unterschiedlich intensiv und prägten sie dabei auf die eine oder andere Weise. Die Griechen waren anscheinend nicht darunter, zumindest konnte ich darüber keinen Hinweis in der Literatur finden. Dennoch haben auch die Griechen auf Brac ihre Spuren hinterlassen.
Wettstreit der Götter
Zumindest eine griechische Sage findet sich auf dieser felsigen und doch so fruchtbaren Insel bestätigt: Im Wettstreit der beiden griechischen Götter Athene und Poseidon um die Schutzherrschaft über die Landschaft Attika und die dort lebenden Menschen fiel einst die Entscheidung zu Gunsten von Athene. Ihr Geschenk an die Menschen von Attika, ein Olivenbaum, soll damals den Ausschlag gegeben haben. Sie wurde damit nicht nur zur Namensgeberin von Athen, der heutigen Hauptstadt Griechenlands. Vor allem brachte die Göttin den Menschen mit dem Olivenbaum seine Früchte als Nahrung, das daraus gewonnene Olivenöl und das Holz des Baumes.
Diese Sage über den Olivenbaum fand ich auf einer englischsprachigen Informationstafel am höchsten Punkt von Brac, dem Vidova Gora. Mit 778 m ist er auch der höchste Berggipfe aller
adriatischen Inseln.
Olivenklima
Die vielen Sonnenstunden und sehr trockene Sommer prägen das Inselleben und die dem steinigen Boden abgerungene fruchtbare Landwirtschaft mit unzähligen Olivenhainen. Dieses besondere „Olivenklima“, eine wärmere Form des mediterranen Klimas, spürte ich noch angenehm bei meiner ersten kurzen Entdeckungsfahrt zu Beginn eines Dezembermonats.
Kunstvolle Steinhaufen
Überall, auch auf den steilen und felsigen Hängen, sind Olivenbäume gepflanzt. Dazwischen Steinhaufen, manchesmal in mühsamer Arbeit kunstvoll aufgeschichtet, um ein wenig Erdboden frei zu bekommen. Vereinzelt sah ich Olivenbauern bei der Ernte.
Stand: Frühjahr 2011.