Dalmatien. Unterwegs in malerischen Altstädten
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Dalmatien begeistert durch seine Küstenlandschaft und Inselwelt, Sand- und Kieselstrände, mediterranes Klima, landschaftliche Vielfalt und malerische Altstädte. Von der alten Hauptstadt Zadar im Norden reicht der langgestreckte Küstenstreifen an der Ostküste der Adria weit nach Süden bis Dubrovnik, der Perle der Adria. Das dalmatinische Küsten- und Inselparadies kann auf eine lange und besonders bewegte Geschichte zurückblicken, die in vielen bezaubernden Altstädten sichtbar wird. Dass es heute aus den vier regionalen Selbstverwaltungseinheiten Zadar, Sibenik-Knin, Split-Dalmatien und Dubrovnik-Neretva besteht, ändert nichts an der Faszination diese Landesteils von Kroatien.
Zadar
Am Beginn Dalmatiens und in der Nähe einiger Nationalparks liegt Zadar mit seinem von Mauern geschützten Stadtkern auf einem schmalen, durch einen Wassergraben vom Festland getrennten Landstreifen. Die einstige illyrische Siedlung wurde viel später sogar die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Dalmatien. Ein Spaziergang durch die Altstadt von Zadar oder entlang ihrer Stadtmauern lässt den Flair vergangener Epochen spüren. Zu den vielen Sehenswürdigkeiten gehören herrliche Kirchenbauten, wie derRundbau St. Donatus und die Kathedrale St. Anastasia, aber auch der verbliebene Rest des Festungsgrabens, Fosa, mit dem winzigen Hafenbecken: Hier verbinden rote Boote mit stehenden Ruderern die beiden nur wenige Meter voneinander entfernten Ufer, und Altstadt- und Meerblick zugleich gibt es auf der Terrasse des kleinen Fischrestaurants Fosa. Beim Flanieren auf der Uferpromenade stößt man dann auf Modernes wie die langgestreckte, treppenförmige Meeresorgel. Gleich daneben glänzt eine großer Glasplattenkreis am Platz "Gruß an die Sonne“.
Šibenik und Trogir
An der Küste zwischen Zadar und Split liegen die beiden bezaubernden mittelalterlichen Städtchen Šibenik und Trogir. Vom Ufer des seeförmig erweiterten Flusses Krka ist das Gassengewirr der Altstadt von Šibenikdie steilen Hänge hinauf gewachsen, auf deren Anhöhen alte Festungsanlagen Wache halten. Die doppelten Stadtmauern sind teilweise erhaltenen und über der Dachlandschaft glänzt im Sonnenlicht die weiße Marmor-Kuppel der Kathedrale St. Jakob, ein UNESCO Weltkulturerbe. Das Hafenstädtchen ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge: Landeinwärts zu grandiosen Wasserfällen und auf dem sich kanalartig verjüngenden Fluss zu den rund 250 Inseln des Archipels von Šibenik und weiter zum Kornaten-Archipel. Überaus reizvoll ist auch der auf einer Insel entstandene, von der UNESCO gleich zur Gänze zum Weltkulturerbe erklärte und von Mauern umgebene Stadtkern der Hafenstadt Trogir. Eine Steinbrücke ist die Verbindung zum Festland, eine Zugbrücke führt auf die nahe Insel Ciovo. Der nach Papst Johannes Paul II. benannte zauberhafte Platz im Herzen von Trogir ist von einem prachtvollen Ensemble von Gebäuden umrahmt, wie der Kathedrale St. Laurentius und ihrem Kirchturm, dessen vier Geschoße in unterschiedlichen Baustilen errichtetet wurden.
Split
Knapp 30 km weiter hat sich auf einer Halbinsel die Hafen- und Universitätsstadt Split zwischen dem gebirgigen Hinterland und vorgelagerten Inseln ausgebreitet und zu einem wichtigen Verkehrsknoten entwickelt. Das milde Klima und die vielen Sonnenstunden dürften schon den römischen Kaiser Diokletian bewogen haben, hier seinen Lebensabend zu verbringen und einen Palast zu bauen. Die ausgedehnte Palastanlage mit der Kathedrale St. Domnius, vormals das Mausoleum des Kaiserpaars Diokletian und Prisca, wurde zur Keimzelle der heutigen, überaus belebten Altstadt, ein weiteres Weltkulturerbe. Davor lädt die Riva, eine breite Promenade, zum Flanieren ein. Einen herrlichen Blick auf die „Hauptstadt Dalmatiens“ verspricht der bewaldete Hausberg Marjan.
Omiš und Makarska
Weiter südlich prägen mächtige Gebirgsmassive die dalmatinische Küste. Hier hatte einst ein an einem steilen Felshang klebendes Piratennest die Adria unsicher gemacht: Omiš ist heute ein hübsches Hafenstädtchen, an dessen wilde Vergangenheit noch die Befestigungsreste und Burgruinen hoch über dem Stadtkern erinnern. Der Aufstieg über die vielen Treppenstufen wird mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Ein Erlebnis für Wanderer, Kletterer und Rafting-Fans ist die tiefe Schlucht des Flusses Cetina, der bei Omiš ins Meer mündet. Ein Stück weiter beginnt die Riviera von Makarska. Im Zentrum dieses etwa 60 km langen Badeparadieses schmiegt sich vor einer beeindruckenden Gebirgskulisse die Hafenstadt Makarska in eine weite Meeresbucht. Vom schönen Kačić-Platz im alten Zentrum sind es nur ein paar Schritte bis zur palmengesäumten langen Uferpromenade und zum Franziskanerkloster: Neben der Kunstgalerie ist hier ein malakologisches Museum mit einer einzigartige Sammlung von Muscheln und Schnecken aus der ganzen Welt untergebracht.
Dubrovnik
Einen Besuch wert sind auch das Aquarium und ein Schifffahrtsmuseum in der Hafenstadt Dubrovnik, die in einer mächtigen Festungsanlage, dem Fort Sveti Ivan, untergebracht sind. Der ganze Charme dieses auf einem Felsen errichteten Weltkulturerbes zeigt sich bei einem Rundgang auf der mit vielen Wehrtürmen und Forts befestigten Stadtmauer. Ein Bummel auf der berühmten Flaniermeile Stradun führt vom Pile-Tor, einem der beiden landseitigen Zugänge, kerzengerade durch das bezaubernde historische Zentrum mit den Jahrhunderte alten Gebäuden. Ein alljährlicher Höhepunkt sind die Theater-, Musik- und Folkloreaufführungen des Dubrovniker Sommerfestivals vom 10. Juli bis zum 25. August im bezaubernden Ambiente der Altstadt und mit Künstlern aus der ganzen Welt.
Stand: Mai 2013.
Gekürzt und geringfügig geändert veröffentlicht: Dalmatiens Städte. In: box. Das Südsteiermarkmagazin. Ausgabe 57 Sommer 2013. Seite 30 – 31.
Dalmatien im Internet
www.tzzadar.hr/de (Tourismusverband der Stadt Zadar)
www.sebenica.com/index/de (Reiseagentur Sebenica)
www.trogir.hr (offizielle Seite der Stadt)
www.split.hr (offizielle Seite der Stadt)
www.dubrovnik.hr (offizielle Seite der Stadt)