Algarve. Portugals südlichste Region am Atlantik
Die südlichste Region Portugals am Atlantischen Ozean ist ebenso berühmt für ihre attraktiven, abwechslungsreichen Küstenlandschaften und ihre vielen Sonnentage wie für ihre historischen Sehenswürdigkeiten, verträumten Ortschaften und eine aussichtsreiche Bergkette im ruhigen Hinterland.
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Urlaubsparadies. Sand-Algarve und Fels-Algarve
Text: Reinhard A. Sudy
In der Algarve wechseln die Postkartenmotive von naturgeschützten Lagunengebieten mit Meeressalinen und vorgelagerten Inseldünen, sanft abfallenden Sandstränden und Pinienhainen zu Bilderbuchstränden vor rot leuchtenden Felsklippen und einsamen Badebuchten. Die Sommer sind hier trocken und heiß, die Frühlings- und Herbsttage mild und die Wassertemperaturen erfrischend. Das beliebte Sonnen- und Wasserparadies für Bade- und Surfurlauber wartet aber auch mit reizvollen Sehenswürdigkeiten und einem beachtlichen Angebot für Wanderer, Radfahrer und Golfer auf. Die Hafenstädtchen bieten vielseitige Abwechslung und eine Entdeckungstour in das Hinterland der Algarve hält so manche Überraschung bereit.
Faro und die Lagunen des Naturschutzgebietes Ria Formosa
Wer nicht übers Festland oder gar vom Meer her kommt landet am modernen Urlaubsflughafen Faro an der Südküste der Algarve, die vom portugiesisch-spanischen Grenzfluß Guadiana im Osten bis zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Cabo de São Vicente reicht. Ein Besuch der beschaulichen Hauptstadt Faro mit einer von Römern und Mauren geprägten, reizenden Altstadt und ein Panoramablick vom Glockenturm der Kathedrale lohnen sich ebenso wie eine Bootsfahrt durch die riesige Lagunenwelt des Naturschutzgebietes Ria Formosa, das sich südlich von Faro bis weit nach Osten hin erstreckt. Vorgelagerte schmale Inseln mit teilweise kilometerlangen, oft einsamen Stränden schützen dieses Lagunengebiet vor dem Atlantik. Wie zum Beispiel die Ilha da Culatra, in ihrem westlichen Teil auch Ilha do Farol genannt, oder die Ilha da Barreta mit dem Cabo de Santa Maria, dem südlichsten Punkt des portugiesischen Festlandes.
Sand-Algarve und Fels-Algarve
Hier teilt sich übrigens die Südküste der Algarve ihrem Küstencharakter entsprechend in die östliche Sand-Algarve (in der portugiesischen Sprache Sotavento bezeichnet, also die vom Wind abgewandte, Lee-Seite) und die westliche Fels-Algarve (in der portugiesischen Sprache Barlavento bezeichnet, also die dem Wind zugewandte, Luv-Seite).
Fels- und Klippenwunder von Benagil und Ponta da Piedade
Auf dem Weg zum Cabo de Sao Vicente, dem südwestlichsten Zipfel Europas, liegen auch die beiden großen und sehr lebhaften Ferienorte Albufeira und Lagos. Ihre touristisch gepflegten Altstädte mit sehenswerten Baudenkmälern haben Flair, das Nachtleben ist vergnüglich und die bequem zu Fuß erreichbaren Strände vor den Felsklippen sind traumhaft. Vom Hafen in Lagos stachen einst portugiesischen Seefahrer ins Meer. Heute starten hier Bootstouren zur nahe gelegenen imposanten Fels- und Klippenformation Ponta da Piedade mit Felsbögen, Grotten und kleinen Badebuchten. Von ihrer Anhöhe sieht man am Abend die Sonne langsam hinter den Klippen von Sagres im Meer verschwinden. Ähnlich beeindruckend sind die bizarren Höhlen und versteckten Buchten der ockerfarbenen Felsküste des weiter östlich gelegenen Fischerdörfchens Benagil - allen voran die ‚Kathedrale‘, eine riesige, nach oben hin offene Felsgrotte.
Am Südwestzipfel Europas. Cabo de São Vicente
Weiter nach Westen werden Land und Küste zusehends einsamer und rauer, die Winde stärker und die Wellen kraftvoller. In Sichtweite der westlichen Surfstrände des Örtchens Sagres ragt ein Leuchtturm am Cabo de São Vicente, dem Südwestzipfel Europas, in die Höhe. Das europäische Festland beginnt hier mit schroffen, senkrecht zum Meer abfallenden Felsenklippen. Die Algarve ändert hier abrupt ihren Charakter und wird von schwer zugänglichen Steilküsten mit winzigen Stränden und starken Brandungen geprägt. Als Costa Vicentina ist die naturgeschützte Westküste aber ein Paradies für Surfer und Klippenwanderer.
Berggipfel im Hinterland
Ein Ausflug in die Serra de Monchique, die waldreiche Bergwelt der Algarve, beginnt am besten im Städtchen Silves. Alles überragend und schon von weitem zu sehen sind ihre beiden markanten Wahrzeichen, die prachtvoll strahlende Kathedrale Sé und die mächtige ziegelrote Befestigungsanlage des Castelo dos Mouros. Vom gepflegten Ufer des Rio Arade mit der Fußgängern vorbehaltenen Ponte Romana geht es in eine hübsche Altstadt. Ein Aufstieg zur Burg durch schmale und kopfsteingepflasterte Gassen wird mit schöner Aussicht von den Festungsmauern belohnt. Von dieser ältesten Stadt der Algarve unmittelbar am Fuß der Serra de Monchique sind es - vorbei am gepflegt-eleganten Kurort und Thermalbad Caldas de Monchique - rund 30 kurvenreiche Kilometer über Hügel und durch Tälern bis Monchique. Ein buntes Treiben belebt hier an jedem 2. Freitag im Monat die engen Gassen zwischen den kleinen Häusern der Altstadt, wenn an vielen Ständen allerlei Kunsthandwerk angeboten wird. Und ganz oben am Aussichtspunkt ‚Miradouro‘ sieht man weit in eine abwechslungsreiche Landschaft. Noch viel beeindruckender aber sind die einmaligen Panorama-Fernsichten von den beiden nahe gelegenen höchsten Bergen der Algarve, dem touristisch sehr gut erschlossenen und mit Sendemasten ‚geschmückten‘ Fóia (902 m) und dem eher naturbelassenen ruhigen Picota (773 m).
Stand: Herbst 2017.
Gekürzt veröffentlicht: An der Algarve. In: box. Das Südsteiermarkmagazin. Ausgabe 74 Herbst 2017. Seite 32 - 33.
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