Portugals Städte. Von Lissabon bis nach Porto

Hier lesen Sie ein wenig über

  • Lissabon, Òbidos, Coimbra und Porto
  • Porto. Hauptstadt des Nordens
  • Schmökerecke in Vorbereitung

Unterwegs nach Norden. Òbidos, Coimbra und Porto

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy

Durch ein mächtiges Tor geht es in das kleine Städtchen Obidos. © Sudy

Portugal, das Land im Südwesten der Iberischen Halbinsel und an der Atlantikküste, bietet nicht nur Sonnenschein und eine erstaunliche geographische Vielfalt, sondern hat auch ein besonders gastfreundliche Bevölkerung. Von der Costa de Lisboa im Südwesten Portugals mit seinen malerischen Fischerdörfern und der faszinierenden Metropole Lissabon führt unser Weg über Òbidos und Coimbra nach Porto an der Costa Verde, der grünen Küste im Nordosten des Landes. Hier inmitten einer dichten Vegetation liegt der historische Ursprung Portugals.

 

Lissabon

Ein blass-blauer Himmel und eine strahlende Sonne begleiten mich durch die Strassen der Hauptstadt Portugals. Kurz vor der Mündung des mächtigen Tejo in den Ozean liegt Lissabon an seinem nördlichen Ufer und erstreckt sich hier über Hügel und Täler. Nach einigen Tagen verlassen wir das Häusermeer dieser lebendigen Stadt mit den vielen Gesichtern und brechen in den Norden Portugals auf.

Òbidos
Dieser malerische, denkmalgeschützte Ort wurde bereits 308 vor Christus durch die Kelten gegründet. Geschmackvoll und historisch behutsam wurden die Gebäude auf den Fundamenten wieder aufgebaut, die nach dem Erdbeben von 1755 übriggeblieben waren. Kleine, weiß getünchte Häuser mit blau und gelb bemalten Ecken und Winkeln säumen die schmalen und verwinkelten Gassen. Die Rua Direita führte mich direkt vom wuchtigen Eingangsportal über steinerne Wege, vorbei an kleinen Häusern und farbenprächtigen Pflanzen und Sträuchern bis zur alten portugiesischen Burg, die heute eine elegante Pousada - ein staatlich geführtes Hotel - beherbergt. Über eine Treppe geht es hier zur zinnenbesetzten Stadtmauer, die diese helle und freundliche Ortschaft mit den zahlreichen Souvenierläden, einladenden Geschäftchen und gemütlichen Lokalen umschließt. Ich habe mir etwas Zeit genommen und auf dieser Stadtmauer die Stadt umrundet, um die Aussicht ins Land zu genießen.

 

 

Coimbra. Ober- und Unterstadt

Etwa auf der halben Strecke zwischen Lissabon und Porto liegt am Steilufer des Rio Mondego das von Studenten geprägte Coimbra, eine der ältesten Universitätsstädte Europas. Die Einkaufsstraße Rua Ferreira Borges ist eine gemütliche Fußgängerzone und trennt die Ober- von der Unterstadt. An ihrem Übergang zur Rua Visconte da Luz stieg ich durch eine steile Treppengasse in die enge und verwinkelte Altstadt hinauf. Hoch oben kam ich dann zur alten Universität mit dem barocken Uhrturm und der prunkvollen Bibliothek im Barockstil. Von einer Aussichtsterrasse auf einer Seite blickte ich dann zurück hinunter auf den Fluß. Unmittelbar unterhalb der Fußgängerzone und ihrer Verlängerung liegt die geschäftige Unterstadt mit ihren zahlreichen Cafes, Blumenständen und Läden. Das lebendige Treiben und dichte Gedränge in den winkeligen Gassen und auf den kleinen Plätzen bieten eine besonders lebendige Atmosphäre.

Porto
Die unbestrittene Hauptstadt des Nordens erkundet man am besten zu Fuß, da die Orientierung in dem verkehrsdurchfluteten Straßengewirr sehr schwierig ist und große Teile der ältesten Stadtviertel überhaupt nicht befahren werden dürfen. Porto liegt am Douro, dem zweitgrößten Fluß Portugals, knapp bevor dieser ins offene Meer mündet. Sie gab dem Portwein und Portugal selbst den Namen. Als traditionsreiche Hafenstadt und Weltkulturgut wurde Porto 2001 gemeinsam mit Rotterdam zur Kulturhauptstadt Europas gewählt.

Blick vom Douro auf die Hafen- und Kulturhauptstadt Porto. © Reinhard A. Sudy

Porto. Ribeira und Bairro da Sè

Die zumindest für den Besucher malerischen und verwinkelten Viertel, wie das labyrinthische Hafenviertel Ribeira oder das älteste Stadtviertel Bairro da Sè sind über die Jahrhunderte vom Fluß weg die steilen Hänge hinaufgewachsen. Besonders sehenswert fand ich den alten, am Flußufer gelegenen Stadtteil Ribeira mit seiner ursprünglichen und volkstümlichen Atmosphäre. An der Promenade, dem Cais da Ribeira, liegt ein Lokal neben dem anderen. Von dort blickte ich entspannt auf die steil aufragende Altstadt mit ihrem Labyrinth enger Gäßchen, Treppen und Stiegengänge, die verwinkelt, teils dunkel und feucht, schmal und steil hinauf in die Oberstadt "Baixa" mit all ihren Sehenswürdigkeiten führen.

 

Porto. Baixa

Hier herrscht der geschäftliche Hochbetrieb einer Innenstadt mit zahlreichen Einkaufsstraßen, Märkten und Plätzen. Beeindruckend fand ich die teilweise gut erhaltenen schönen Gebäude mit Jugendstil- und Azulejofassaden und mit zierlichen, schön gearbeiteten Eisenbalkonen. Azulejos werden in Portugal die blau-weißen Kachelbilder genannt. Mit ihnen sind viele Häuserfassaden geschmückt. Ein besonderes Prachtstück ist die Eingangshalle des 1912 eröffneten Bahnhofes Sao Bento, in der auf 20 000 Azulejos Szenen aus der portugiesischen Geschichte dargestellt werden. Einen Besuch wert ist auch die Fußgängerzone und berühmte Einkaufsstraße Rua de Santa Caterina mit den prachtvollen Jugendstilfassaden aus der späten Phase der Gründerheit. In dieser Straße (Nr. 122) entspannte ich mich ein wenig in einem der schönsten, ganz im Jugendstil gehaltenen Kaffeehäuser, dem Majestic.

 

Porto. Brücken zu den Portweinkellereien

Von Porto führen fünf Brücken auf die andere Uferseite des Douro. Zwei davon sind Eisenfachwerkbauten aus dem 19. Jhdt., die zu den Wahrzeichen der Stadt gehören. Vom Kai (Cais da Ribeira) spazierte ich über die untere Fahrbahn der doppelgeschoßigen Brücke (Ponte de Dom Luis I) mit einer Spannweise von 172 m auf die andere Flußseite. Hier in der Vila Nova de Gaia haben wohl alle bekannten Portweinkellereien ihre Hauptsitze: Sandeman, Ferreira, Taylor’s, Pocas oder Calem sind nur einige, an deren großen und kleineren Niederlassungen ich vorbei bummelte. Der Besuch mit Führung und Verkostung in einem oder gleich in mehreren dieser Betriebe - mit anschließender Nächtigung - ist wirklich empfehlenswert.

 

Porto mit der Tram

Eine Möglichkeit, zumindest einige Teile von Porto gemütlich zu erkunden, bietet die Fahrt mit der Electrico Nr. 18. Ausgangspunkt der Straßenbahnfahrt ist der im Volksmund Praca dos Leoes genannte Praca Gomes de Teixeira. Von hier zuckelt die Tram durch einige Altstadtviertel zum eleganten ehemaligen Vorort Foz Velha, heute eine gelungene Mischung verschiedener Architekturarten, und zu dem 300 Jahre alten Castello de Queijo. Und entlang der Avenida do Brasil entdeckt man dabei direkt am Wasser gelegene gemütliche Strandlokale.

 

Porto. Johannisfest

Zufällig erlebte ich auch einen gewaltig lärmenden und fröhlichen Höhepunkt in Porto, das alljährliche Johannisfest am 24. Juni. An diesem Tag findet auf dem Douro eine Regatta der alten, hölzernen Segelschiffe statt, mit denen früher die Portweinfässer verschifft wurden. Wenn es dann Abend wird, kommen die Leute nach uraltem Brauch auf die Straße und feiern die sommerliche Sommerwende. Ein Höhepunkt dieses großen volkstümlichen Stadtfestes ist dann das gewaltige Feuerwerk um Mitternacht.

Porto im Internet

www.porto2001.pt (in portugiesisch, spanisch und englisch) !

www.portoturismo.p (in portugiesisch, spanisch und englisch)

www.porto-tourism.com

www.visitporto.travel

 

Stand: 2001. Geringfügig ergänzt und geändert am 4. August 2014.

Veröffentlicht: Gastfreundschaft und Sonnenschein. Òbidos, Coimbra und Porto: Drei lohnenswerte Stopps auf dem Weg von Lissabon in den Norden Portugals.  In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 29 März 2001. Seite 42 - 43.

Porto. Hafenstadt, Weltkulturgut und Namensgeber

Text: Reinhard A. Sudy

Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy

Einige alte Kähne schaukeln im Vordergrund der Brücke (Ponte de Dom Luis I) über den Duro. © Hedi Grager

Die unbestrittene Hauptstadt des Nordens erkundet man am besten zu Fuß, da die Orientierung in dem vom Verkehr durchfluteten Straßengewirr sehr schwierig ist und große Teile der ältesten Stadtviertel überhaupt nicht befahren werden dürfen. Porto liegt am Douro, dem zweitgrößten Fluß Portugals, knapp bevor dieser ins offene Meer mündet. Sie gab dem Portwein und Portugal selbst den Namen. Als traditionsreiche Hafenstadt und Weltkulturgut wurde Porto 2001 gemeinsam mit Rotterdam zur Kulturhauptstadt Europas gewählt.

 

Porto. Ribeira und Bairro da Sè

Die zumindest für den Besucher malerischen und verwinkelten Viertel, wie das labyrinthische Hafenviertel Ribeira oder das älteste Stadtviertel Bairro da Sè sind über die Jahrhunderte vom Fluß weg die steilen Hänge hinaufgewachsen. Besonders sehenswert fand ich den alten, am Flußufer gelegenen Stadtteil Ribeira mit seiner ursprünglichen und volkstümlichen Atmosphäre. An der Promenade, dem Cais da Ribeira, liegt ein Lokal neben dem anderen. Von dort blickte ich entspannt auf die steil aufragende Altstadt mit ihrem Labyrinth enger Gäßchen, Treppen und Stiegengänge, die verwinkelt, teils dunkel und feucht, schmal und steil hinauf in die Oberstadt "Baixa" mit all ihren Sehenswürdigkeiten führen.

Porto. Baixa

Hier herrscht der geschäftliche Hochbetrieb einer Innenstadt mit zahlreichen Einkaufsstraßen, Märkten und Plätzen. Beeindruckend fand ich die teilweise gut erhaltenen schönen Gebäude mit Jugendstil- und Azulejofassaden und mit zierlichen, schön gearbeiteten Eisenbalkonen. Azulejos werden in Portugal die blau-weißen Kachelbilder genannt. Mit ihnen sind viele Häuserfassaden geschmückt. Ein besonderes Prachtstück ist die Eingangshalle des 1912 eröffneten Bahnhofes Sao Bento, in der auf 20 000 Azulejos Szenen aus der portugiesischen Geschichte dargestellt werden. Einen Besuch wert ist auch die Fußgängerzone und berühmte Einkaufsstraße Rua de Santa Caterina mit den prachtvollen Jugendstilfassaden aus der späten Phase der Gründerheit. In dieser Straße (Nr. 122) entspannte ich mich ein wenig in einem der schönsten, ganz im Jugendstil gehaltenen Kaffeehäuser, dem Majestic.

 

Porto. Brücken zu den Portweinkellereien

Von Porto führen fünf Brücken auf die andere Uferseite des Douro. Zwei davon sind Eisenfachwerkbauten aus dem 19. Jhdt., die zu den Wahrzeichen der Stadt gehören. Vom Kai (Cais da Ribeira) spazierte ich über die untere Fahrbahn der doppelgeschoßigen Brücke (Ponte de Dom Luis I) mit einer Spannweise von 172 m auf die andere Flußseite. Hier in der Vila Nova de Gaia haben wohl alle bekannten Portweinkellereien ihre Hauptsitze: Sandeman, Ferreira, Taylor’s, Pocas oder Calem sind nur einige, an deren großen und kleineren Niederlassungen ich vorbei bummelte. Der Besuch mit Führung und Verkostung in einem oder gleich in mehreren dieser Betriebe - mit anschließender Nächtigung - ist wirklich empfehlenswert.

Mit geblähten Segeln knapp vor dem Zieleinlauf der alljährlichen Regatta am Duro. © Hedi Grager

Porto mit der Tram

Eine Möglichkeit, zumindest einige Teile von Porto gemütlich zu erkunden, bietet die Fahrt mit der Electrico Nr. 18. Ausgangspunkt der Straßenbahnfahrt ist der im Volksmund Praca dos Leoes genannte Praca Gomes de Teixeira. Von hier zuckelt die Tram durch einige Altstadtviertel zum eleganten ehemaligen Vorort Foz Velha, heute eine gelungene Mischung verschiedener Architekturarten, und zu dem 300 Jahre alten Castello de Queijo. Und entlang der Avenida do Brasil entdeckt man dabei direkt am Wasser gelegene gemütliche Strandlokale.

 

Porto. Johannisfest

Zufällig erlebte ich auch einen gewaltig lärmenden und fröhlichen Höhepunkt in Porto, das alljährliche Johannisfest am 24. Juni. An diesem Tag findet auf dem Douro eine Regatta der alten, hölzernen Segelschiffe statt, mit denen früher die Portweinfässer verschifft wurden. Wenn es dann Abend wird, kommen die Leute nach uraltem Brauch auf die Straße und feiern die sommerliche Sommerwende. Ein Höhepunkt dieses großen volkstümlichen Stadtfestes ist dann das gewaltige Feuerwerk um Mitternacht.

Porto im Internet

www.porto2001.pt (in portugiesisch, spanisch und englisch) !

www.portoturismo.p (in portugiesisch, spanisch und englisch)

www.porto-tourism.com

www.visitporto.travel

 

Stand: 2001. Geringfügig ergänzt und geändert am 4. August 2014.

Veröffentlicht: Gastfreundschaft und Sonnenschein. Òbidos, Coimbra und Porto: Drei lohnenswerte Stopps auf dem Weg von Lissabon in den Norden Portugals.  In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 29 März 2001. Seite 42 - 43.

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