Über Plätze mit Geschichte und Grazer Bauern-Märkte
Graz ist reich an großen und kleinen, bekannten und versteckten Plätzen. Manch einer ist oder war einst nur als Parkplatz bekannt, ohne dass uns seine Geschichte oder Schönheit bewusst geworden ist. Und manches Mal liegen sie dicht aneinander gereiht, ohne dass uns die Übergänge von einem zumnächsten Platz bewusst werden.
Eine unvergleichliche Atmosphäre bieten einige Grazer Bauernmärkte, die ihr Warenangebot auf Plätzen mit Geschichte anbieten. Gemüse und Obst, Brot und Kuchen, Fisch, Fleisch und Wurst aber auch Blumen können hier direkt beim Produzenten gekauft werden. Dazu zählen z. B. der Kaiser-Josef-Markt, der Markt am Lendplatz und auch der Stadtbauernladen.
Hier lesen Sie über den
- Freiheitsplatz
- Kaiser-Josef-Platz
- Kapaunplatz
- Nikolaiplatz und Entenplatz
Freiheitsplatz. Einst mit und heute (fast) ohne Autos
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Cafe Mitte (einst legendäres Cafe Fink)
Freiheitsplatz 2, 8010 Graz
Freiheitsplatz 6, 8010 Graz
Hathi (davor Della Libertà)
Indisches Spezialitäten Restaurant
Freiheitsplatz 1, 8010 Graz
Pfauengarten Buddha Style Bar (davor Mocca Bar)
Hartiggasse 4, 8010 Graz
Stand: 2002. Aktualisiert und geringfügig ergänzt am 10. Juni 2015.
Veröffentlicht: Der Freiheitsplatz. Grazer Plätze: Geschichte und Gegenwart. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 34 Juni 2002. Seite 38.
Kaiser-Josef-Platz. Bauernmarkt und Gastro-Szene
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
2015. Diesmal führt unser Spaziergang auf einen historisch interessanten Grazer Platz, der am Vormittag ein Bauernmarkt ist. Der Kaiser-Josef-Platz ist einer der großen und wohl ältesten Märkte der Grazer Innenstadt. Ursprünglich nach seiner Verwendung als Holzlagerplatz und Holzmarkt einfach als „Holzmarkt“ bezeichnet, wurde er erst 1888 in den „Kaiser-Josef-Platz“ umbenannt.
Bauernmarkt mit 'Lokalmeile'
Hier gibt es unter den Kastanienbäumen von Montag bis Samstag das geschäftige Treiben eines Bauernmarktes und unter den vielen Standln auch einige gemütliche Treffpunkte mit feiner Kulinarik. Bei einer kleinen Stärkung macht es Spass, mit Blick auf das Grazer Opernhaus so nebenbei auch das lebendige Treiben dieses Marktes zu beobachten. Ob Ihnen das eine oder andere Lokal zusagt, müssen Sie selbst herausfinden. Meine Favoriten habe ich am Ende dieser kleinen Foto-Galerie angefügt.
Kaisers smoked BBQ (davor Schnabelweide)
Kaiser-Josef-Platz, Stand 19-21, 8010 Graz
www.kaisersbbq.at
Rossian (davor Bratlfett & Prosecco)
Kaiser-Josef-Platz, Stand 6-8
Stand: 2015.
Quellen:
1. Originalfassung dieses Beitrages in der G’sund-Ausgabe Nr. 29, März 2001, Seite 40 und 41.
2. Edith Münzer, Alt-Grazer Spaziergänge, Edition Strahalm, Graz 1996, Seite 239 - 240.
Kapaunplatz. Ein versteckter und romantischer Ort
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Schauen und genießen
Durchgang mit Hausnummer 4
Als ich wieder einmal über den Kapaunplatz ging und ein paar Fotos machte, fiel mir zum ersten Mal die ganz schmale, gerade Tor-breite Fassade eines Hauses auf. Hinter dem alten Holztor öffnete sich ein langgestreckter, schmaler und nach oben hin offener Gang Richtung Hauptplatz, einer Reiche ähnlich, und gesäumt von den grau aufragenden Fassaden angrenzender Gebäude. Der kleine Raum oberhalb des Tors ist heute Teil eines Mode-Geschäfts mit dem Eingang am Eck Hauptplatz und Murgasse. Originellerweise hat das kleine Verbindungsbauwerk mit einem großen Holztor und einem winzigen Raum mit Fenster und innenliegendem Balkon eine eigene Adresse: Kapaunplatz 4.
Peter-Weinstube
Kapaunplatz 1, 8010 Graz
Mehlschwalbe
Kapaunplatz 3, 8010 Graz
Kapaunplatz 5, 8010 Graz
Café Schmiedt
Kapaunplatz 7, 8010 Graz
Stand: 2015.
Quellen:
1. Originalfassung dieses Beitrages in der G’sund-Ausgabe Nr. 25, März 2000, Seite 62 und 63.
2. Edith Münzer, Alt-Grazer Spaziergänge, Edition Strahalm, Graz 1996, Seite 84 - 85.
Nikolaiplatz und Entenplatz. Einst und heute
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
2014. Im Grazer Griesviertel liegen auf der rechten Murseite zwischen der Tegetthoffbrücke und der Radetzkybrücke zwei ineinander übergehende kleine Plätze, der Nikolai- und der Entenplatz. Um diese beiden Plätze gruppiert sich ein historisch und auch aktuell interessanter, etwas verwinkelter kleiner Stadtteil, der umschlossen wird vom Grieskai, der Gries- und der Brückenkopfgasse.
Einst
Der ehemalige Nikolaikai und der Nikolaiplatz sind nach dem Patron der Schiffer und Flößer benannt. Hier war einmal eine Anlege- und Landestelle für Flöße. Vom Floßmeister Benedikt Wolf wurde eine
Statue des hl. Nikolaus gestiftet. Nach mehrmaliger Verlegung und Zerstörung im letzten Krieg wurde die heutige Statue des hl. Nikolaus auf dem neu gestalteten Platz aufgestellt.
Der Entenplatz hat seinen Namen vom Entenbachl, einem alten Wasserlauf des Mühlganges, der hier geflossen ist. Der Entenplatz wiederum war Namensgeber für die einstige Frauenberufsschule, die im
Volksmund humorvoll „Entenschule" hieß.
Heute
Ein interessanter Mix an Unternehmen und Institutionen hat sich im Umfeld der beiden ineinander übergehenden Plätze angesiedelt. Nikolaiplatz und Entenplatz sind zum Zentrum eines kleinen, lebendigen
Viertels geworden, mit kleinen Gassen wie der Schiff- oder der Storchgasse, Gebäudedurchgängen und Höfen. Alte, restaurierte Gebäude und moderne Stahl-Glas-Architektur beherbergen zahlreiche Büros,
einige kleine Läden und eine durchaus interessante Gastronomie.
- Eine Besonderheit ist das historische Gebäude des Grazer Stadtarchivs: einst bis 1786 eine bürgerliche Schießstätte, ab 1910 die „Entenschule", ist hier seit 2000 das Stadtarchiv untergebracht. Sein Eingang hat gleich zwei Adresstafeln: Entenplatz 3a und Schiffgasse 4.
- In unmittelbarer Nähe ist das Landeskonservatorium mit dem Haupteingang in der Nikolaigasse 2. Hier wirkte zwei Jahre lang Wilhelm Kienzl, der Komponist des musikalischen Schauspiels „Der Evangelimann".
- Die „Koloniale" am Nikolaiplatz 3 ist das Haus für Wirtschaft und Innovation. Es beherbergt das Ressort für Wirtschaft, Innovation und Finanzen des Landes Steiermark.
Quelle:
Edith Münzer setzte sich in „Alt-Grazer Spaziergänge" ausführlich mit der interessanten Geschichte des Griesviertels und dabei auch mit dem Nikolai- und dem Entenplatz auseinander (Edition Strahalm 1996).
Stand: 2014.
Veröffentlicht: Nikolaiplatz und Entenplatz. In: Gsund. Menschen helfen. Nr. 55 September 2007. Seite