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• Fischer von Erlach, Johann Bernhard 

Text und Fotos: Reinhard A. Sudy

Jänner 2022. Johann Bernhard Fischer 'von Erlach' (geboren am 20.7.1656 in Graz, gestorben am 5.4.1723 in Wien) gilt als der erste große österreichische Barockarchitekt. Er wird als Sohn des Bildhauers Johann Baptist Fischer und seiner Gattin Anna Maria, der Witwe des Bildhauers Sebastian Erlacher, in Graz geboren.

Der adlige Namenszusatz 'von Erlach' wird ihm 1696 verliehen (nach dem ersten Mann seiner Mutter, dem Bildhauer Sebastian Erlacher). [nach einer anderen Quelle erst 1705 mit der Ernennung zum 'königlichen Hofingenieur']

Johann Bernhard Fischer von Erlach selbst ist wiederum der Vater von Joseph Emanuel Fischer von Erlach.

Vom Bildhauer zum Architekten

Die Karriere dieses vielseitigen österreichischen Ausnahme-Architekten des Barock beginnt zuerst als Bildhauer bei seinem Vater in Graz, bevor er nach Rom und Neapel geht. Hier interessiert sich Johann Bernhard Fischer zunehmend für die Architektur, Schon bald nach seiner Rückkehr nach Graz 1686 zieht es ihn in die Kaiserstadt Wien und zwischendurch nach Salzburg, und Schritt für Schritt entwickelt er sich zum Architekten und Begründer einer österreichischen Barockarchitektur.

In der Auflistung seiner Bildhauerarbeiten fiinden sich unter anderem die Mitwirkung am Bau der Wiener Pestsäule, die Dreifaltigkeitssäule am Graben in der Wiener Innenstadt, und an Entwürfen zum Herkulesbrunnen in Brünn und zum Hochaltar in Mariazell. Er beginnt auch mit der barocken Innenausstattung für das Mausoleum von  Ferdinand II. in Graz, den einzigen Spuren seiner Arbeiten in beider Geburtsstadt.

Mausoleum Kaiser Ferdinands II.

Der 1578 in Graz geborene spätere Kaiser Ferdinand II. [von 1619 bis zu seinem Tod 1637) betraute den aus Lodi bei Mailand stammenden Hofkünstler Giovanni Pietro de Pomis mit der Konzeption und der Ausführung einer monumentalen Grabstätte. Das Mausoleum wurde unmittelbar neben dem Grazer Dom errichtet und verbindet die in Kreuzesform gestaltete Katharinenkirche mit der ovalen Grabkapelle.

Die Vollendung der Innenausstattung wurde sehr viel später durch seinen Enkel, Kaiser Leopold I. [1640-1705] veranlasst. Die Entwürfe für die Stuckdekorationen und für den Katharinenaltar stammen von dem in Graz geborenen kaiserlichen Hofkünstler Johann Bernhard Fischer von Erlach.

Prachtbauten Salzburg und Wien

Salzburg prägt der herausragende Architekt seiner Zeit vor allem durch den Bau bzw. Umbau von Kirchen, wie zum Beispiel der Dreifaltigkeitskirche, der Kollegienkirche, der Ursulinenkirche und der Johannesspitalkirche, sowie mit dem Hochaltars in der Franziskanerkirche. 

Für Wien entwirft der Lehrer für Architektur des Kronprinzen und späteren Kaisers Joseph I. einen Plan für ein monumentales Schloss Schönbrunn, der überarbeitet und verkleinert realisiert wird.

Den Wettbewerb für den Bau der Karlskirche in Wien gewinnt Johann Bernhard Fischer gegen namhafte Mitbewerber. Sie wird dann, wie auch einige andere Bauten, von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach fertig gestellt.

Quellen:

1. Sie sind hier:

Austria-Forum - das Wissensnetz aus Österreich |  

www.austria.forum.org

Stadt Graz>Graz erfahren>Über Graz>Grazer Persönlichkeiten> Berühmtheiten | www.graz.at

Wolfgang J. Fink: Meister des Barock: Johann Bernhard Fischer von Erlach. In: ISG-Magazin 3-4/96, Seite 42