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  •  Robert Stolz 

Franz Spath. Chirurg mit dem 'Herz am rechten Fleck'

Text und Fotos: Reinhard A. Sudy

Univ.-Prof. Franz Spath

Dezember 2019. In einem Nachruf an seinen verehrten Lehrer, den Grazer Univ.-Prof. Franz Spath (1899-1984), schildert Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Köle ausführlich den beruflichen Lebensweg dieses großen Menschen und Chirurgen. Ein Höhepunkt im Lebenswerk von Univ.-Prof. Franz Spath war sicherlich die erste erfolgreiche Herzoperation unter seiner Leitung mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine in Österreich am 19. November 1962. Bereits 1958 war Univ.- Prof. Franz Spath zum ersten Präsidenten der unter seiner aktiven Mithilfe neu gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie und Traumatologie gewählt worden, deren erste Tagung 1959 in Graz stattfand. Bei seiner Emeritierung 1970 hinterließ er neben einer 375-Betten-Klinik auch einen vierzehngeschossigen Neubau.

 

  • 1957 bis 1958 Dekan der Medizinischen Fakultät
  • 1962 bis 1963 Rektor der Karl-Franzens-Universität Graz
  • 1964 bis 1967 Senator
  • 1970 Emeritierung 

Auf den Spuren von 'Vater Spath'

[geb. am 2. Dezember 1899 in Graz | gest. am 28. Mai 1984 in Graz]

Sein besonderer Zugang zu den kranken Menschen und seine verständnisvolle Mitarbeiterführung zeigen sich wohl am besten im Ehrennamen „Vater Spath".

Eine Prof.-Franz-Spath-Ring Straßentafel in Graz. © 2020 Reinhard A. Sudy

An diesen berühmten Grazer Chirurgen erinnert heute u. a. der Prof.-Franz-Spath-Ring im 8. Grazer Stadtbezirk St. Peter. Abzweigend vom Breitenweg und nördlich/parallel zur Peterstalstraße zieht er sich als stark verzweigtes Wegenetzwerk durch ein ausgedehntes Wohngebiet.

Und seit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 bis nach St. Peter ist auch ihre vorletzte Haltestelle (Prof.-Franz-Spath-Ring) nach ihm benannt.

Wer bist du? Porträts aus 200 Jahren

Unter diesem Thema stand eine Ausstellung der Neuen Galerie Graz im Joanneumsviertel vom 25. Mai 2017 bis zum 25. Februar 2018 und in veränderter und reduzierter Form vom 26. Februar 2018 bis zum 10.März 2019.

In der umfangreicheren Anfangs-Ausstellung war 'Menschenbild und Öffentlichkeit' Thema im Raum 06, der 'Porträts von Künstlern, Politikern, Wissenschaftlern und anderen Vertretern des bürgerlichen Wertesystems' präsentierte.

https://www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz/ausstellungen/ausstellungen/rundgang-wer-bist-du/raum-06

Und hier zeigte ein prachtvolles Öl-Gemälde des Künstlers Boleslaw Czedekowski, datiert 1964, den Mediziner Franz Spath als Rektor. Es ist im Besitz der Karl-Franzens-Universität Graz und hängt heute wieder dort.

Rektor Franz Spath, Öl-Gemälde von Boleslaw Czedekowski. KFU Graz. Foto: UMJ / J. Edegger

 

Quellen:

1. Dr. Wolfgang Köle: In memoriam Franz Spath, 2. Dezember 1899 bis 28. Mai 1984. In: Wiener klinische Wochenschrift. 97. Jahrgang, Heft 2 (1985)

2. Neue Galerie Graz Joanneumsviertel | Rektor Franz Spath | 

https://www.museum-joanneum.at/neue-galerie-graz/ausstellungen/ausstellungen/rundgang-wer-bist-du/raum-06/rektor-franz-spath |  

 

Stand: Aktualisiert und ergänzt im Jänner 2020.
Veröffentlicht: Grazer Kostbarkeiten. Große Mediziner: Univ.-Prof Franz Spath. In: Gsund. Menschen helfen Menschen, Nr. 57 März 2008, Seite 27.

Robert Stolz. Weltberühmter Komponist und Dirigent

Text und Fotos: Reinhard A. Sudy

© 2019 Reinhard A. Sudy Robert-Stolz-Denkmal von Erwin Huber im Grazer Stadtpark. © 2019 Reinhard A. Sudy

Februar 2020. Als außergewöhnlich groß wird die Anteilnahme der Menschen beschrieben, als der berühmte Komponist und Dirigent Robert Stolz [geb. am 25. August 1880 in Graz, gest. am 27. Juni 1975 in Berlin] am 4. Juli 1975 in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof seine letzte Ruhe fand. Er hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Lebenswerk von Opern, Operetten, Filmusik und Schlager, darunter Welthits. Zu seinen bekanntesten Werken zählen z. B. 'Das weiße Rößl' und 'Ob blond ob braun, ich liebe alle Frau'n'. Und für seine Kompositionen zu den Filmen 'Spring Parade' von Henry Koster und 'It happened tomorrow' von René Clairs wurde er 1944 für einen Oscar nominiert. Sein Porträt schmückt Briefmarken in vielen Ländern und die  Anzahl ihm gewidmeter Sonderpoststempel ist kaum überschaubar. Straßen und Plätze in Deutschland und Österreich tragen seinen Namen, da und dort erinnern Büsten an den Meister der Wiener Operette.

Der 140. Geburtstag des Weltbürgers Robert Stolz im heurigen Jahr ist ein guter Anlass, sich in seiner Geburtsstadt Graz ein wenig nach Erinnerungen an ihn umzuschauen.

Auf den Spuren quer durch die Grazer Altstadt

Robert Stolz wurde als zwölftes Kind des Komponisten und Musiklehrers Jakob Stolz und der Pianistin Ida Carolina Stolz, geb. Bondy in der steirischen Landeshauptstadt Graz geboren. Hier begann er dann auch 1897 als Opernkorrepetitor seine Kerriere. An der Stelle seines Geburtshauses steht heute der mächtige Bau des Grazer Amtshauses [Schmiedgasse 26]. Erhalten geblieben ist aber ein Stück weiter das ehemalige Palais Inzaghi am Mehlplatz 1, in dem seine Eltern zwischen 1900 und 1919 das "Öffentliche Musik-Bildungsinstitut" leiteten. Musik begleitete Robert Stolz also schon von seiner Kindheit und Jugend an. In Erinnerung an den späteren Schöpfer unvergessener Welthits führt dieser Spaziergang nun weiter durch seine Grazer Geburts- und Heimatstadt. Im Grazer Stadtpark erinnern das Robert-Stolz-Denkmal von Erwin Huber [1970, Aufstellung 1972] und die Robert-Stolz-Promenade an ihn. Diese Bronzebüste auf einem hohen schwarzen Marmorsockel gleich zu Beginn der Robert-Stolz-Promenade steht im östlichen Teil der ausgedehnten Parkanlage nahe der Glacisstraße und der Zinsendorfgasse.

Unterwegs im Geidorf-Viertel, dem 3. Grazer Stadtbezirk

Die nördlichen Ausläufer des Stadtparks reichen fast bis zur verkehrsreichen Kreuzung Grabenstraße-Wickenburggasse-Humboldtstraße. Für Ortskundige ist es auch ohne Stadtplan sehr einfach, von hier den weiteren Weg zum Hasnerplatz bzw. zur Theodor-Körner-Straße zu finden und dieser stadtauswärts Richtung Norden zu folgen. Nur etwa 300 Meter sind es vom Hasnerplatz bis zu unserem 1. Ziel.

 

SeniorenInnenresidenz und Tageszentrum Robert Stolz

Aus dem einstigen Unfall-Krankenhaus der AUVA in der Theodor-Körner-Straße ist ein ganz besonderes Zentrum für ältere Menschen geworden: Hier haben die Geriatrischen Gesundheitszentren (GGZ) der Stadt Graz die SeniorInnenresidenz Robert Stolz [Theodor-Körner-Straße 67] - ein Pflegeheim und ein Tageszentrum - untergebracht und dazu auch die Wohnoase Robert Stolz [Theodor-Körner-Straße 65] geschaffen. Und hier soll auch das Robert Stolz-Museum seine neue Heimat erhalten.

 

Nach weiteren etwa 700 Metern entlang der Theodor-Körner-Straße sind unseren weiteren Ziele erreicht, die uns an den großen Komponisten und dirigenten erinnern.

 

Robert-Stolz-Gasse und Straßenbahnhaltestellen 

Die Robert-Stolz-Gasse verbindet die Korösistraße im Westen mit der Grabenstraße im Osten und quert dabei die Theodor-Körner-Straße. Hier im Kreuzungsbereich mit der Theodor-Körner-Straße sind auch die beiden Haltestellen der Straßenbahnlinien 4 und 5, die nach dem Grazer Komponisten und Dirigenten benannt ist.

 

'Robert Stolz' Salonorchester 

Medien bezeichnen das Grazer Salonorchester wohl deshalb gerne als das 'Robert Stolz' Salonorchester, da 'ein Schwerpunkt des breitgefächerten Repertoires auf Kompositionen des in Graz geborenen und zweifach Oscar-nominierten Komponisten Robert Stolz liegt'.

www.grazersalonorchester.at

 

Robert Stolz-Museum - Stolz auf Stolz

Das Robert Stiolz-Museum war viele Jahre im Palais Inzaghi am Mehlplatz 1 in der einstigen Musikschule seiner Eltern untergebracht. Ich habe die hier seit 1991 ausgestellten Exponate leider nie gesehen, obwohl ich einige Male vor dem Museumszugang auf der Rückseite dea Palais am Färberplatz gestanden bin.

Ausgerechnet im Kulturhauptstadtjahr 2003 wurde das Museum  aus Kostengründen gesperrt. Die Ausstellungsstücke kamen zuerst noch in einen Robert Stolz-Saal im Stadtmuseum und dann ins Keller-Depot.

Nun wird es zu Ehren und als Erinnerung an den Grazer Operetten-König doch wieder ein Robert Stolz-Museum in seiner Geburtsstadt geben. Bis Ende 2021 soll es als Zubau zur Robert Stolz-SeniorInnenresidenz in der Theodor-Körner-Straße errichtet werden: Ein langgezogener und heller Glas-Beton-Streifen mit abschließendem Pavillon - eine generationenverbindende Begegnungszone und auch ein Veranstaltungsraum.

  • Ausstellungskonzept: Künstlerin Luise Kloos
  • Museale Konzeption und Betrieb: Jörg Ehtreiber, GF und Intendant des Grazer Kindermuseums FRida & freD
  • Planung: Andreas Salfellner, Büro 'Architektursalon'

 

PS:

Es hat natürlich ein wenig länger gedauert, aber nach aktuellen Medienberichten ist der Spatenstich für dieses museale Zentrum am 8. September 2021 erfolgt. Seine Fertigstellung ist nun für Ende 2022 vorgesehen.

Quellen:

Stadt Graz | Bericht über die Präsentation [Ein Museum für Robert Stolz] am 9. März 2020 auf der Webseite und Presseinformation [Neues Museum für den König der Melodie: Robert Stolz als generationenübergreifendes Erlebnis] ohne Datum

 

Presseinformation zum neuen Robert Stolz-Museum
2020-03-09 Robert Stolz Museum.pdf
PDF-Dokument [529.2 KB]

'Der vergessene Komponist' - Leopold Jakob Stolz [1866-1957]

Dieser wesentlich ältere Bruder von Robert Stolz, dem weltberühmten Meister der Operette, wurde am 8. September 1866 in Graz in der Schmiedgasse 26 geboren. Er war das dritte Kind der Familie Stolz, die insgesamt 13 Kinder hatte, von denen sechs sehr früh gestorben sind. Der großgewachsene und ebenfalls musikalisch begabte Leopold Stolz wirkte als Kapellmeister, Dirigent und Komponist, gilt aber - auch aus eigener Sicht - als ein 'Vergessener' in der Musikgeschichte.

 

Weitere Quellen:

  • www.graz.at | Stadt Graz | Grazer Persönlichkeiten | Berühmte Töchter und Söhne | Robert Stolz
  • www.grazersalonorchester.at | Grazer Salonorchester | Verein zur Pflege der Salonmusikkultur
  • Robert Engele: Der Vergessene Komponist | Kleine Zeitung vom 7. August 2016, Seite 22 und 23

Vom Geburts- zum Amtshaus

Als Robert Stolz am 25. August 1880 geboren wurde, stand hier noch sein Geburtshaus. Eine Gedenktafel am heutigen Amtshaus der Stadt Graz in der Schmiedgasse 26 / Ecke Wurmbrandgasse erinnert daran.

Ehemaliges Palais Inzaghi

Am Mehlplatz steht das wohl prachtvollste der drei Stadtpalais der Familie Inzaghi in der Grazer Altstadt [Die beiden anderen sind am Bischofplatz und in der Bürgergasse].

Eine Gedenktafel erinnert daran, dass sich hier zwischen 1900 und 1919 das "Öffentliche Musik-Bildungsinstitut" unter der Leitung der Eltern des Komponisten Robert Stolz befunden hat [der vollständige Text steht gleich unterhalb].

Im ersten Stock war das mittlerweile ebenfalls ehemalige Robert Stolz-Museum untergebracht, das vom dahinterliegenden Färberplatz aus zugänglich war [1990/91 bis ...].

 

In diesem Haus befand sich

von 1900 - 1919

das "Öffentliche Musik-Bildungsinstitut"

von JAKOB und IDA STOLZ,

den Eltern des weltberühmten Komponisten

PROF. ROBERT STOLZ,

der seine Jugendjahre hier verbrachte.

 

Im Jahre 1975                 DIE STADT GRAZ

 

Robert-Stolz-Denkmal und Robert-Stolz-Promenade

Im Grazer Stadtpark erinnern die Robert-Stolz-Promenade und das von Erwin Huber geschaffene Denkmal [1970, Aufstellung 1972] an den berühmten Grazer: Eine Bronzebüste auf einem hohen schwarzen Marmorsockel.

Seniorenresidenz Robert Stolz

Aus dem einstigen Unfall-Krankenhaus der AUVA in der Theodor-Körner-Straße ist ein Zentrum für ältere Menschen geworden: Hier sind heute die SeniorInnenresidenz Robert Stolz der GGZ der Stadt Graz mit einem Pflegewohnheim und einem Tageszentrum [Theodor-Körner-Straße 67] und auch die Wohnoase Robert Stolz [Theodor-Körner-Straße 65] untergebracht. 

Robert-Stolz-Gasse

Diese langezogene, eher ruhige Wohn-Gasse mit der Salvator-Pfarre und Kirche führt von der Korösistraße im Westen bis zur Grabenstraße im Osten und quert dabei die Theodor-Körner-Straße. 

Straßenbahn-Haltestelle

Im Kreuzungsbereich der Robert-Stolz-Gasse mit der Theodor-Körner-Straße sind auch die Haltestellen der Straßenbahnlinien 4 und 5, die nach dem Grazer Komponisten und Dirigenten benannt sind.

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