Szenograph und Filmarchitekt Burkhard Stulecker

Der Szenograph schreibt Drehbücher, malt und ist ein Filmarchitekt mit internationalem Ruf

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Aktuelles

Im Einsatz bei den Dreharbeiten eines James Bond

Jänner 2015.

 

Demnächst!

Burkhard Stulecker. Gespräch mit Hedi Grager

Text und Interview: Hedi Grager

Fotos: Patrick Kovacs, Gerd Müller, Veronique Lacoste, Reinhard A. Sudy

Hedi Grager im Interview mit Burkhard Stulecker. (Foto: Patrick Kovacs)

Burkhard Stulecker ist in Langenwang in der Steiermark geboren. Er studierte Bühnenbild an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien und ein Jahr Bildhauerei bei Joseph Pillhofer. Lange Jahre war Burkhard Stulecker Journalist. Heute schreibt er Drehbücher, malt und ist ein anerkannter Szenograf.

G'sund: Ich habe Deinen Lebenslauf gelesen und kann gar nicht glauben, was Du in Deinem Leben schon alles gemacht hast. Du hast nach dem Studium 1979 beispielsweise ein Jahr als Fabricator im SHADOW Formel 1 Team in Northampton in Großbritannien gearbeitet, bevor Du Dich dem Journalismus zugewandt hast.

Stulecker: Ich hatte dort schon einige Male ferialgejobbt und habe dann dort ein Jahr lang Karosserien gebaut, poliestert usw.

G'sund: Danach hast Du hauptsächlich als Journalist für die Neue Zeit, Kronen Zeitung, den Grazer gearbeitet und warst als Korrespondent für die Wiener Zeitung, Autorevue (Wien), Motorsport Aktuell (Zürich) und die italienische Autosprint tätig.

Stulecker: Die sieben Jahre im Medienbereich waren für mich eine sehr schöne Zeit und haben mir auch viel Spaß gemacht. Ich habe vorwiegend über Motorsport und über Kultur berichtet, aber auch sehr lustige Befragungen gemacht. Einmal bin ich mit einem angeschnallten Fallschirm den Schlossberg runtergegangen und habe Passanten erzählt, dass ich mich verflogen habe und wie ich zum Hauptplatz komme.

G'sund: Du hast aber auch schon während dieser Zeit bei Filmprojekten mitgearbeitet.

Stulecker: Ich habe schon immer gewusst, dass ich für die Bühne und den Film arbeiten möchte. Das habe ich studiert und das ist auch mein Hobby. So habe ich 1987 kurz entschlossen gekündigt und bin nach Rom gefahren, wo ich sechs Jahre lang lebte. Ich machte für verschiedene Projekte Aufnahmeleitung, Ausstattungsassistenz und war auf Motivsuche für österreichische Produzenten. In dieser Zeit hatte ich auch meine erste Bilderausstellung in Orvieto.
 

G'sund: 1996 bist Du nach Graz zurückgekommen und arbeitest jetzt von hier und auch von Marano aus, wo Du seit Anfang 2002 lebst. Wie bist Du in diese Lagunenlandschaft Venedigs gekommen?

Stulecker: Das war ein Zufall. Ich hörte den Namen erstmals von einem Freund, der sich verfahren hatte. Als ich dann Monate später in der Nähe war, habe ich mir den Ort angesehen und eine Viertelstunde später hatte ich mein Haus am Hauptplatz.

G'sund: Du hast bei unzähligen Filmprojekten mitgearbeitet und internationale Schauspieler wie Albert Finney, Oscarpreisträger Ernest Borgnine, Julia Stemberger, Marisa Mell, Serge Falk kennen gelernt. 1991 hast Du in „The More I see you" mit Monica Bellucci und 1996 in „Daylight" mit Silvester Stallone in Italien gearbeitet. Wer hat Dich bis jetzt am meisten beeindruckt?

Stulecker: Sehr beeindruckt hat mich Barry Newman, den ich schon jahrelang aus dem Fernsehen in seiner Rolle als Petrocelli kannte. Plötzlich saß er bei den Aufnahmen zu „Der blaue Diamant" neben mir und wir unterhielten uns. Aber auch die Schauspielerinnen Roberta Wallach, mit der ich an einem Theater in New York arbeitete, und Julia Stemberger. Sehr interessant ist auch der unterschiedliche Zugang der amerikanischen und europäischen Schauspieler zu einer Rolle. Nach Raimund spielt man die Figur, nach Lee Strasberg ist man die Figur. Da wird beispielsweise eine Ohrfeige nicht wie bei uns angedeutet, man bekommt sie wirklich.

 

G'sund: Du hast mit Regisseuren wie Wolfgang Dickmann, Reinhard Schwabenitzky, Götz Spielmann, Franz Antel, Alfred Ninaus und anderen gearbeitet. Aktuell arbeitest Du wieder mit Reinhard Schwabenitzky.

Stulecker: Ja, zur Zeit sind wieder Dreharbeiten zur TV-Serie „Oben ohne" (Ausstrahlung im Herbst 2007). Drehorte sind Salzburg und Marano.

G'sund: Abschließend noch eine Frage: Machst Du eigentlich lieber Film oder Theater?

Stulecker: Ich mache lieber Filmprojekte. Aber seit der Kaktusblüte an den Kammerspielen in Wien mit Kultregisseur Reinhard Schwabenitzky ist der Reiz für Theaterarbeiten wieder sehr groß geworden. Vielleicht ergibt sich heuer wieder ein Theaterprojekt.

 

Im linken Bild ist Burkhard Stulecker mit Kultregisseur Reinhard Schwabenitzky zu sehen (Foto: Gerd Müller), das rechte Bild zeigt Christian Marczik, Leiter der Intro-Graz-Spection, mit Burkhard Stulecker (Foto: Veronique Lacoste).

 

Stand: Geringfügig geändert am 7. Jänner 2015.

Veröffentlicht: Er schreibt Drehbücher, malt und ist ein Filmarchitekt. Ein Interview mit Szenograph Burkhard Stulecker. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 53 März 2007. Seite 52 - 53.

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