Mailand. Am Pulsschlag Norditaliens
Der Mailänder Dom, die weltberühmte Scala, internationale Mode und Spitzen-Fußball sind meine ersten Gedanken, die ich mit der oberitalienischen Metropole in Verbindung bringe. Sie wird ihrem Ruf als Mode- und Kulturstadt auch gerecht, hat aber für Neugierige weit mehr zu bieten als Einkaufs-Passagen und -Straßenzüge, schöne Plätze und Palazzi und die bekannten Sehenswürdigkeiten: Auch wenn die Mailänder-Prestigesymbole sich auf "eine Bank im Dom, ein Grabmal auf dem Cimitero Monumentale und eine Loge in der Scala" beschränkt haben sollen.
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- Aktuelle Tipps 2017
- Erfolgreiche Österreicher in Mailand
- EXPO 2015 mit Österreich-Pavillon
- Ein Tag in Mailand
- Mailänder Dom. Ein erster Versuch ...
- Leseecke in Vorbereitung
Mailand. Neues und immer wieder Sehenswertes
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Fondazione Prada. Give Me Yesterday
Jänner 2017. Kunst und Kultur in all seinen Spielarten und auf höchstem Niveau werden an den beiden Standorten der Fondazione Prada in Mailand geboten. Beeindruckend ist der permanent bespielte, ehemalige Destillerie-Gebäudekomplex, Largo Isarco 2, atemberaubend das Ausstellungs-Highlight Milano Osservatorio, eine Fotogalerie auf zwei Etagen der Galleria Vittorio Emanuele II.
- Milano mit Bar Luce | Largo Isarco 2, 20139 Milano
- Milano Osservatorio | Galleria Vittorio Emanuele II, 20121 Milano
Die aktuelle Fotoausstellung ‚Give Me Yesterday‘ wurde von Francesco Zanot kuratiert. Sie zeigt Arbeiten von 14 italienischen und internationalen Künstlern und erforscht die Verwendung der Fotografie als ein persönliches Tagebuch über einen Zeitraum von den frühen 2.000 ern bis heute.
Mit dabei: Melanie Bonajo, Kenta Cobayashi, Tomé Duarte, Irene Fenara, Lebohang Kganye, Vendula Knopova, Leigh Ledare, Wen Ling, Ryan McGinley, Izumi Miyazaki, Joanna Piotrowska, Greg Reynolds, Antonio Rovaldi, Maurice van Es.
Fotoausstellung 'Give Me Yesterday'
21. Dezember 2016 bis 12. März 2017
Milan Osservatorio
Galleria Vittorio Emanuele II, 20121 Milan
Erfolgreiche Österreicher in italienischer Metropole
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- Maria Christina Hamel | Designerin
- Sigrid Berka | Generalkonsulin
Generalkonsulin Sigrid Berka
Bei ihrem letzten Mailand-Kurzurlaub besuchte Hedi Grager Mag. Sigrid Berka, seit September 2011 als österreichische Generalkonsulin in der oberitalienischen Metropole. Nach beruflichen Stationen in Bulgarien, Serbien und Kiew war sie zuerst außenpolitische Beraterin von Vizekanzler und Finanzminister DI Josef Pröll, dann Referentin im Kabinett von Außenministerin Dr. Ursula Plasnik und von Finanzministerin Dr. Maria Fekter.
Aufgaben des Mailänder Generalkonsulats
„Hier in Mailand haben wir drei große Aufgaben: Zum einen Südtirol als eine politische Aufgabe. Ich bin alle vier bis sechs Wochen in Bozen, u.a. auch zur Organisation von Besuchen wie etwa den des
Bundespräsidenten oder diverser Minister. Die Mitarbeiter machen primär konsularische Tätigkeiten, also alles was Auslandsösterreicher betrifft, wie Staatsbürgerschaftsnachweise,
Personalausweise, Pässe oder Beglaubigungen. Wir sind da so etwas wie eine kleine Bezirkshauptmannschaft im Ausland“, schmunzelt die Generalkonsulin, in deren Büro einige farbenstarke Bilder ihres
Mannes, des Künstlers und Architekten Reinhold Pratschner hängen.
Ihre Tipps
- Al Conte Ugolino da Marino, Familienbetrieb, in dem zu Mittag Viele aus den umliegenden Büros essen | Piazza Cesare Beccaria
- Convinium, etwas stylischeres Restaurant | 21 Via Ponte Vetero
- Piazza Borromeo, kleineres Restaurant | 5 Piazza Borromeo
- Cimitero Monumentale | Piazzale del Cimitero Monumentale
Mehr: hedigrager.com | Mag. Sigrid Berka - Österreichische Generalkonsulin in Mailand vom 20. November 2014.
Designerin Maria Christina Hamel
Hedi Grager traf die sympathische Designerin in Mailand in einem gemütlichen Kaffee, unweit ihrer Wohnung. Maria Christina Hamel, 1958 in Neu-Delhi geboren und in Wien aufgewachsen, antwortete ihr mit einem Lächeln auf die Frage, wo für sie Heimat ist: „Heimat ist für mich Österreich. Mein Vater, für den Sicherheit immer eine große Rolle spielte, hat uns Kindern von seiner Geschichte viel erzählt. Das war ihm sehr wichtig."
Zusammenspiel von Design, Keramik und Licht
Die intellektuellen, feingeistigen Arbeiten von Maria Christina Hamel sind die perfekte Symbiose von Glück und Liebe. Sie ist eine der bedeutendsten Designerinnen Italiens und war jahrelang Assistentin des Architekten Alessandro Mendini, der zu den bekanntesten italienischen Designern zählt. 1992 entstand ihre bekannte Keramik-Arbeit „Una Zebra a Pois“, gefolgt 1993 von „Mille Bolle Blu“. Heute sind Maria Christina Hamel und ihr Mann Cesare Castelli als Berater in der Design-Branche tätig, und haben die Milano Makers.com gegründet, eine Vereinigung für unabhängige Designer.
Mehr: hedigrager.com | Maria Christina Hamel vom 24. August 2014.
Norditalienische Metropole mit Weltausstellung 2015
Text: Reinhard A. Sudy
Fotos: TEAM.BREATHE.AUSTRIA, Hedi Grager, Reinhard A. Sudy
März 2015. Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 findet in Mailand die Weltausstellung statt. „Feeding the Panet. Energy for Life“ ist das Generalthema der EXPO 2015. Die Veranstaltung versteht sich als Signal für Menschen, Organisationen und Nationen, über Grenzen hinweg an den globalen Herausforderungen der Zukunft zu arbeiten und Lösungsansätze zu bieten. Das 110 Hektar große EXPO-Gelände im Nordwesten der Stadt ist von einem Kanal eingefasst, der das Wasser als ein Kernelement des EXPO-Themas symbolisiert.
Weltausstellung. EXPO 2015
Feeding the Panet. Energy for Life
1. Mai bis 31. Oktober 2015
Via Cristina Belgioioso, 20157 Milano
www.expo2015.org
Grüner Österreich Pavillon "Breathe Austria"
Österreich möchte mit seiner Teilnahme einer breiten, ja weltweiten Öffentlichkeit seine kulturelle Identität, seine gesellschaftlichen Perspektiven und seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit präsentieren. Der österreichische Pavillon kommt übrigens aus der Steiermark und ist ein engagierter Beitrag zu Umwelt und Natur. Das interdisziplinäre team.breathe.austria arbeitet großteils in verschiedenen Konstellationen im Rahmen seiner Lehrtätigkeit am Institut für Architektur und Landschaft der TU Graz - unter der Leitung des Architekten und Landschaftsarchitekten Univ.Prof. Klaus K. Loenhart zusammen. Mit dem 'grünen Pavillon' wird die Leistungsfähigkeit der 'Klimaanlage Wald' an Hand von bis 12 Meter hohen Bäumen, mit echtem Waldboden, Moos und Stauden demonstriert werden.
Quelle: www.expoaustria.at.
Unterwegs. Einen Tag kreuz und quer durch Mailand
Text: Reinhard A. Sudy
Fotos: Hedi Grager, Reinhard A. Sudy
Dezember 2013. Blassblauer Himmel, Sonnenschein und kalt. Also fast ideale Voraussetzungen, um ein paar uns noch unbekanntere Ecken von Mailand mit Straßenbahn und Metro zu erkunden. Uns? Ja, das sind Hedi aus Graz, Dora aus Biarritz und ich.
Die Dachterrassen des Duomo
Eine Attraktion waren die gut begehbaren und weitläufigen Domterrassen, für uns bequem erreichbar mit einem Aufzug, sportlicher wären die Stufen gewesen. Schmale Wege und Stiegen führten uns vorbei an kleineren Terrassen, Säulen, Figuren und Brüstungen ganz hinauf auf die weitläufige, schräge Dachterasse des Mailänder Doms. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, auf dem Dach der Kathedrale herum zu klettern, und auch der Blick über die Dächer und die neue Skyline von Mailand war atemberaubend.
Die Fotostrecke gleich unterhalb zeigt ein wenig davon:
Cimitero Monumentale
Nur ein paar Schritte weiter ging es dann von der Via Torino mit der Straßenbahn gemütlich bis zu diesem Monumentalfriedhof. Wir alle drei hatten noch nie so eine gewaltige Friedhofsanlage gesehen. Trotz einer etwas hinderlichen Baustelle war schon der Anblick des weitläufigen Eingangskomplexes überwältigend. Hier im Famedio werden heute noch um Mailand verdiente Persönlichkeiten bestattet,
Wir verbrachten dann fast eine Stunde dahinter, zwischen unzähligen Statuen, Obelisken, Grabmalen und tempelähnlichen Bauwerken berühmter Mailänder Familien und hatten doch nur einen Teil des gewaltigen Friedhof-Freiluftmuseums gesehen.
[Der folgende Spaziergang führte uns dann noch in eine andere, aber ebenso beeindruckende Architekturwelt - in das Wolkenkratzer-Viertel rund um die Piazza Gae Aulenti.]
Die Fotostrecke gleich unterhalb zeigt ein wenig davon:
Ein kurzer Bummel brachte uns vom Cimitero Monumentale zum Verkehrsknoten der U-Bahn Station Porta Garibaldi. Davor ist ein urbaner Komplex entstanden, mit einer als Fußgängerzone gestalteten Shoppingmeile und einem modernen Hochhausambiente. Mit der grünen Linie 2 ging es nun südwärts bis zur Station Genova und dann noch ein paar Schritte zu den "navigli", an deren Ufern einst Arbeiter und Handwerker lebten.
EXPO 2015
Das 110 Hektar große EXPO-Gelände wird von einem Kanal eingefasst. Dieser symbolisiert das Wasser als ein Kernelement des EXPO-Themas, beeinflusst das Mikroklima positiv und verweist gleichzeitig auf die Navigli, die Wasserstraßen Mailands.
Mailand im Internet
Mailänder Dom. Kathedrale Santa Maria Nascente
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Menschenschlangen vor dem Dom
Besonders neugierig war ich natürlich auf den viel gerühmten Dom von Mailand. Beeindruckend und riesig empfand ich den Platz vor dem Dom. Vor seinem Eingang und auch beim Aufgang (mit Lift oder zu
Fuß) auf sein begehbares Dach standen aber Menschenschlangen. So sah ich ihn mir vorerst nur von außen an. Weiß - wie er in vielen Reiseführern beschrieben wird - war der „Il Duomo di Milano Santa
Maria Nascente" nicht. Hellbeige vielleicht, aber mit beeindruckend vielen Türmchen, Verzierungen und Statuen an den Fassaden. An die 135 Turmspitzen und 4000 Statuen sollen es sein.
Blick vom Kaufhaus La Rinascente
Die Geschichte dieses, der heiligen Maria geweihten Bauwerks, begann im 14. Jahrhundert. Fertig gestellt war der zu den größten Kirchen der Welt zählende Dom 1858. Dies las ich in einem Reiseführer
und folgte dann einer Empfehlung, die ich auch einmal gelesen und noch in Erinnerung hatte: Ich ging also in das unmittelbar an der Piazza del Duomo und neben der berühmten Galeria Vittorio Emanuele
II. gelegene elegante Kaufhaus La Rinascente. Hier fuhr ich mit dem Lift hinauf auf die Terrasse und hatte - mit vielen anderen - einen wunderbaren Blick auf den Dom und über die Stadt. Anscheinend
hatten diese Empfehlung viele andere Reisende auch gelesen.
Hinein und hinauf: Aufregende Beschreibungen
Mein nächster Aufenthalt in Mailand wird sicherlich länger dauern als nur einige Stunden. Einige Zeit davon werde ich im Dom verbringen, um das Spiel des Sonnenlichts zu beobachten und mich an den
wunderschön beschriebenen, langen und schmalen Kirchenfenstern satt zu sehen. Ich werde hoffentlich Glück haben und ohne all zu langes Warten über die vielen Stufen einer Wendeltreppe oder mit dem
Aufzug auf das Dach des Doms gelangen. Und hier wird mich - so erzählen alle, die schon dort waren - ein herrlicher Blick über die ganze Stadt bis zu den Alpen erwarten und eine eigenwillige Welt mit
vielen Türmchen, filigranen Verzierungen und Ornamenten und zahlreiche Statuen. Ich bin schon neugierig auf den sich über alles erhebenden Turm, auf dem das Wahrzeichen von Mailand trohnt, eine vier
Meter hohe goldene Muttergottes.
Ich war drinnen und oben: Enttäuscht und fasziniert
Kalt aber sonnig waren die Novembertage, die ich kürzlich in Mailand verbrachte. Einen Stadtbummel begann ich mit einem eher kurzen Rundgang in der Kathedrale Santa Maria Nascente. Die Sicherheitskontrolle beim Eintritt war zwar rasch erledigt, doch das eher entäuschende, grau-düstere und teilweise eingerüstete Innere des Kirchenschiffs brachte mich bald wieder zurück hinaus auf den sonnigen Vorplatz. Ich ging weiter zum Aufzug auf die Dachlandschaft des Mailänder Doms. Nach nur kurzer Wartezeit war ich im kleinen Lift und stand dann auf einmal am Kirchendach: Ich war fasziniert. Trotz vieler Gerüste und Menschen.
Stand: 2009. Aktualisiert am 16. November 2013.
Veröffentlicht : Mailänder Dom. Ich ging rundherum und sah ihn von oben. In: Gsund. Die besten Seiten der KAGes. Nr. 63 September 2009. Seite 55.