Rom. Eine Stadt mit vielen Namen und dem Vatikan
"Die Stadt am Tiber, die Stadt der sieben Hügel oder ewiges Rom" sind einige der gängigen Beinamen der italienischen Hauptstadt.
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Unterwegs in Rom. Kurzbesuch in der italienischen Hauptstadt
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Rom ist für mich temperamentvolles Leben, mit großer Geschichte, mit viel Verkehr, rastlos, laut und immer wieder überraschend. Mit einem 3-Tages-Ticket für Bus, Tram und Metro und natürlich viel zu Fuß war ich zuletzt in der Ewigen Stadt unterwegs. Ich besuchte wieder einmal die Città del Vaticano, den mit rund 44 ha kleinsten Staat der Welt mitten im Herzen der italienischen Hauptstadt. Mit etwas „Glück" kam ich diesmal an den Warteschlangen vorbei in die tatsächlich beeindruckenden Musei Vaticani.
Eines meiner liebsten Stadtviertel ist das traditionsreiche und ursprünglich gebliebene Rom im Tiberknie. Hier liegen die schönsten Plätze fast nebeneinander: die auf den Ruinen eines antiken Stadions entstandene große Piazza Navona mit dem monumentalen Vierflüssebrunnen, die Piazza Rotonda mit dem gewaltigen Tempelbau des Pantheon, der Campo dei Fiori und die daran unmittelbar anschließende Piazza Farnese. Hier sitze ich gerne, entspannt zurückgelehnt und beobachte das Treiben.
Via Veneto
Von der Piazza Berberini führt die schattige, baumgesäumte Via Veneto bergauf zur Porta Pinciana am Eingang der Villa Borghese. Ich fahre hier gerne mit dem kleinen Bus 116 bis zur
Anhöhe hinauf und schlendere dann gemütlich zu Fuß zurück hinunter: vorbei an exklusiven Hotels, Geschäften, Restaurants und Bars. In angenehmer Erinnerung habe ich die frühen Abende in der h club
> doney mit den gemütlich eleganten Sitzmöglichkeiten unmittelbar an der Via Veneto 141.
Lunch im Hotel de Russie
Das Hotel de Russie liegt in der Via del Babuino, die von der Piazza di Spagna mit der berühmten Spanischen Treppe zur Piazza del Popolo führt. Nach dem Eingangsbereich des Hotels öffnet sich ein großer und ruhiger Innengarten, der sich hinter dem erhöht gelegenen Terrassengarten „La Terrazza della Zarina" im Grünen verliert. Nach dem Straßenlärm ist es hier im Innengarten überraschend und angenehm ruhig. Zur Mittagszeit gibt es hier in der Stravinskij Bar ein ausgezeichnetes und preiswertes Buffet.
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h club > doney
Elegante, preisbewusste Lounge-Bar mit bemerkenswertem Straßengastgarten.
Via Vittorio Veneto 141 I-00187 Roma
Tel. (39) 064 7082805
www.westin.com/excelsiorrome -
Stravinskij Bar, Bar des Hotel de Russie
Mittagslunch im Schatten des Innenhofes oder in den gekühlten Innenräumen.
Via del Babuino, 9, I-00187 Roma
www.hotelderussie.it -
Enoteca Cavour 313
Etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch originell und gemütlich mit einem beachtlichen Weinangebot und guten Käse- Wurst-Antipasti.
Via Cavour, 313, I-00184 Roma
Tel. (39) 06 6785496
www.cavour313.it
Veröffentlicht: Unterwegs in Rom. Einige Tipps für einen Kurzbesuch in der italienischen Hauptstadt. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 57 März 2008. Seite 60.
Italienisches Lebensgefühl auf Roms Plätzen
Text und Fotos: Reinhard A. Sudy
Am schönsten ist es in Rom an den langen und milden Tagen von Ende April bis in den Juni hinein, wenn es überall in den Gärten, auf den Balkonen und Terrassen zu blühen beginnt.
Zu Fuß unterwegs
Mein langer Rundgang beginnt an der Piazza di Spagna und endet gleich nebenan, an der kleinen Piazza Mignanelli mit zwei kulinarischen Tipps.
Dieser großzügig geplante Platz wird im Norden begrenzt von einem mächtigen Stadttor im Rennaissancestil, der Porta del Popolo. Unmittelbar daneben steht die äußerlich unscheinbare Kirche Santa Maria del Popolo, an deren Innengestaltung so bedeutende Künstler wie Raffael, Salviati oder Caravaggio mitgewirkt haben. Ein Obelisk und ein Brunnen mit wasserspeienden Löwen zieren die Platzmitte, von der sternförmig einige Straßen wegführen. Berühmt ist auf diesem Platz die Cafe-Bar Rosati (Nr. 5) mit einem Art-nouveau-Interier von 1922. Sehr gemütlich auch das gegenüberliegende Canova (Nr. 16), mit einer sonnigen Terrasse, ideal zum Ausruhen und Schauen.
Er wird von vielen als der römischte aller Plätze in der Ewigen Stadt bezeichnet. Auf dem Grundriß des ehemaligen Domitianstadions erbaut und planmäßig angelegt, ist dieser langgestreckte, ovale Platz zwar sehr belebt, aber verkehrsarm. Drei sehr bekannte, schöne Brunnen schmücken ihn in der Längsachse.
Der wohl bekannteste Treffpunkt hier ist das Cafe Tre Scalini (Nr. 28 - 32). In der Cafebar Ciampini (Nr. 94 - 100) sind die Getränke zwar sehr teuer, dafür kann man stundenlang den Fontana dei Quattro Fiumi betrachten. Ob sonnenhungrig oder nach Schatten suchend, in einem der vielen Cafes, Bars oder Trattorias findet man immer den richtigen Sitzplatz. Vom Südrand dieses Platzes sind es nur wenige Schritte, vorbei an den Palazzi Braschi und Massimo, zum verkehrsreichen Corso Vittorio Emanuele II. Diesen queren wir und nach einigen weiteren Schritten, z.B. entlang der Via della Baullari, sind wir am
Dieser hübsche Platz tut sich ganz plötzlich auf. Mit seinen Marktständen gehört er zu den lebendigsten der Altstadt. An den Vormittagen werden hier Obst, Gemüse, Fisch, Blumen und Pflanzen angeboten. Cafes, Bars und Trattorias säumen den Campo de‘ Fiori. Die sehr „naturbelassene“ Weinbar Vineria Reggio (Nr. 50) ist die urigste von allen. Unser Weg führt von hier zurück zu einem kleinen Platz unmittelbar neben der Piazza di Spagna, unserem Ausgangspunkt. Zu Fuß „querstadtein“ oder westwärts entlang dem verkehrsreichen Corso Vittorio Emanuele II und der Via del Plebiscito bis zur Piazza Venezia. Von hier dann zurück die Via del Corso bis zur rechterhand abzweigenden Via Borgognona. Dieses kleine Einkaufsgäßchen endet direkt zu unserem letzten Platz. Vom Campo dei Fiori fährt ein kleiner elektrischer Bus Nr. 116 durch das alte Rom hierher zurück. „Am Ende“ der Via Due Macelli, also unmittelbar an der Piazza Mignanelli, wendet er in einer engen Kurve in die kleine Via Propaganda. Vorher oder nachher heißt es aussteigen.
Wenn man auf der Piazza di Spagna unmittelbar vor der Spanischen Treppe steht und nochmals zur Kirche Trinità dei Monti hinaufblickt, kommt man rechterhand nach ein paar Schritten zu einem weiteren kleinen Platz, der Piazza Mignanelli. Hier liegen in einer Ecke versteckt das Caffè Leonardo und das Restaurant Alla Ramba, beide mit hübschen kleinen Gastgärten, unmittelbar nebeneinander. Gleich danach beginnt ein schmaler Fußweg hinauf zur Tinità dei Monti.
Das Caffè Leonardo ist ein eleganter Treffpunkt der Römer mit täglichen Öffnungszeiten von 8.00 morgens bis 2.00 Uhr früh. Speisen und Getränke sind von höchster Qualität, aber auch in einer hohen Preisklasse. Unmittelbar daneben liegt das Restaurant Alla Ramba.
Geschäftsleute, Angestellte und Rom-Besucher genießen hier das dichte, aber gemütliche Ambiente und das ausgezeichnete Essen. Empfehlenswert der Wein des Hauses, der nicht nur sehr gut schmeckt, sondern äußerst preisgünstig ist, und das Vorspeisenbuffet. Für 15 000 Lire kann man sich einen Teller mit den herrlichsten - warmen und kalten - Köstlichkeiten füllen. Um all die vielen Sorten von Gemüse, Salaten, Teigwaren, Pasteten und Fischen durchzukosten, sollte man zumindest ein zweites Mal kommen.
Veröffentlicht:
1. Stark gekürz: Die ewige Stadt Rom. Italienisches Lebensgefühl und Chaos. In: Gsund. Menschen helfen Menschen. Nr. 25 März 2000. Seite 64.
2. In der vorliegenden Langfassung: Italienisches Lebensgefühl auf Roms Plätzen. Die Ewige Stadt Rom ist voller Temperament und auch Gelassenheit. www.gsund.net.
Rom und Vatikan im Internet
Rom
www.romaturismo.it | englisch und italienisch
www.comune.roma.it | nur für italienisch-Kundige
Vatikan
www.vatican.va | Webseite des Vatikan
www.oebk.at | Webseite der Österreichischen Bischofskonferenz mit Verweis an die österreichischen Diözesen
Rom. Fotogalerie
Rom erlesen
Erik Wegerhoff. Das Kolossseum
2013. Ein mehr oder weniger ausgedehnter Besuch des Kolosseums ist wohl Teil jeder Rom-Besichtigung. Das einstige grandiose Amphitheater, ein Symbol römischer Größe und Macht,
wurde nach dem Untergang der altrömischen Kultur für Jahrhunderte zu einer ständigen Baustelle. In einer gelungenen Mischung von Fachwissen und Erzählkunst schildert der Autor ausführlich diese
Entwicklungen: Wie Gewölbe des Kolosseums im Mittelalter zu Läden, Werkstätten und Wohnungen, ja sogar zum Familiensitz einer mächtigen römischen Adelsfamilie umgebaut wurden, wie der gesamte Bau
später in eine gigantische Kirche umgewandelt werden sollte und dann doch nur einen Kreuzweg entlang der Arena erhielt, und wie noch später die inzwischen von Pflanzen überwucherte Ruinenlandschaft
zum Reiseziel wurde. Mit einem Blick auf den Beginn archäologischer Aktivitäten und die nationalstaatliche Bereinigung des Kolosseums endet ein ungemein interessanter und vergnüglicher Lese-Ausflug
in eine faszinierende Literatur- und Architekturgeschichte des wohl bekanntesten Wahrzeichen Roms Der überaus umfangreiche Anhang gibt einen guten Einblick in die umfassenden wissenschaftlichen
Recherchen der zu Grunde liegenden, 2010 eingereichten Doktorarbeit.
Das Kolosseum. Bewundert, bewohnt, ramponiert.
Verlag Klaus Wagenbach. Berlin 2012.